Wenn Neiße Filmfestival 2020, dann anders

Wenn Neiße Filmfestival 2020, dann andersGroßhennersdorf, 26. März 2020. Die 17. Ausgabe des Neiße Filmfestivals wird wegen der Corona-Pandemie keinesfalls wie geplant im Mai stattfinden. Das haben die Festivalmacher vom Kunstbauerkino in Großhennersdorf in Abstimmung mit Partnern und Förderern entschieden.

Die Neißefische sind die Preise des Neiße Filmfestivals
Foto: Hannes Rönsch
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Kulturelles Gighlight der Dreiländerregion sucht Alternative

Thema: Corona-Pandemie

Corona-Pandemie

Die Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) verlaufen pandemisch. Lebensgefahr besteht bei einer Erkrankung an Covid-19 vor allem für Immungeschwächte und Ältere. Vielfältige Maßnahmen sollen die Ausbreitung verlangsamen, um medizinische Kapazitäten nicht zu überlasten sowie Zeit zur Entwicklung eines Medikamentes und eines Impfstoffs zu gewinnen. Im Blickpunkt stehen auch die Wirtschaft und soziale Auswirkungen.

"Die trinationale, grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist Herzstück unseres Festivals", erklärt Ola Staszel aus der dreiköpfigen Festivalleitung. Die Organisation des Festivalprogramms mit mehr als 20 Spielstätten in drei Ländern sei schon unter normalen Umständen eine Herausforderung: "Vor dem Hintergrund der weitreichenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens durch die Verbreitung des neuartigen Corona-Virus, geschlossenen Kinosälen, den geschlossenen Grenzen zu unseren Nachbarn in Polen und Tschechien und einer nicht absehbaren Entwicklung in den kommenden Wochen ist eine zuverlässige Vorbereitung und damit die Durchführung in der geplanten Form nicht mehr möglich."

In Zittau, der Stadt im Herzen der Dreiländerregion, zeigt sich auch Oberbürgermeister Thomas Zenker betroffen: "Die Absage des Neiße Filmfestivals ist im Rahmen der aktuellen Situation sehr bedauerlich aber folgerichtig. Weil das Festival einer der wichtigsten Botschafter unseres Willens ist, über Ländergrenzen hinweg eng zusammenzuarbeiten, wiegen die aktuellen Diskussionen in Warschau und Prag über vollständige Grenzschließungen umso schwerer. Für die Entwicklung unserer gemeinsamen Region wäre das eine schwere Hypothek, für den europäischen Gedanken ein Rückschlag." Die Stadt Zittau werde das Neiße Filmfestival weiterhin unterstützen und auch für ein Alternativen als Partner zur Verfügung stehen, so Oberbürgermeister Zenker weiter.

Hoffnungsschimmer

Ganz entfallen soll das 17. Neiße Filmfestival nicht. Ob das Festival zu einem späteren Zeitpunkt in einer kompakteren Form stattfinden wird oder Teile des Programms online zu erleben sein werden, steht allerdings noch nicht fest.

Mehr:
www.neissefilmfestival.de



Kommentar:

Da ist es wieder, dieses unbedachte Wort "grenzüberschreitend", das besonders gern von Leuten benutzt wird, die die Grenzen eigentlich verblassen lassen möchten: Mit der Betonung von "grenzüberschreitend" heben sie hingegen die Grenzen immer wieder hervor.

Sicher liegt das auch an den Formulierungen im Zusammenhang mit der Förderpolitik. Wie dem auch sei: Wir sprechen beispielsweise bei der Lausitzer Neiße längst nicht mehr vom Grenzfluss zwischen Sachsen und Polen, sondern vom Fluss, der Sachsen und Polen verbindet.

Ola Staszel hätte auch sagen können: "Die Zusammenarbeit in der Dreiländerregion ist Herzstück unseres Festivals." – gleiche Aussage, aber grenzenlos,

meint Ihr Thomas Beier

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  • Erstellt am 26.03.2020 - 11:04Uhr | Zuletzt geändert am 26.03.2020 - 11:36Uhr
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