Zittauer Petition: Klartext zu Corona

Zittauer Petition: Klartext zu CoronaZittau, 13. Dezember 2021. Auch in Zittau protestieren immer wieder unterschiedliche Gruppen öffentlichkeitswirksam gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, insgesamt ein giftiger Sud aus Quer- und Leerdenkern, Anhängern völkischer und nationalsozialistischer Ideen, notorischen Querulanten und – ja auch verunsicherten Leuten, bei denen unseriöse Berichte auf den stets fruchtbaren Boden des Zweifels fallen.

Abb.: Rathaus Zittau
Foto: © BeierMedia.de
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Zittauer Oberbürgermeister unterstützt Petition aus der Bürgerschaft

Thema: Corona-Pandemie

Corona-Pandemie

Die Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2) verlaufen pandemisch. Lebensgefahr besteht bei einer Erkrankung an Covid-19 vor allem für Immungeschwächte und Ältere. Vielfältige Maßnahmen sollen die Ausbreitung verlangsamen, um medizinische Kapazitäten nicht zu überlasten sowie Zeit zur Entwicklung eines Medikamentes und eines Impfstoffs zu gewinnen. Im Blickpunkt stehen auch die Wirtschaft und soziale Auswirkungen.

Für die gespenstischen Aufzüge, denen die Mehrheit der Gesellschaft bislang nur kopfschüttelnd, aber viel zu leise gegenüberstand, wurden und werden ganz gezielt immer neue Formate gewählt, um Genehmigungen und offizielle Anmeldungen zu umgehen. Die Behörden kommen angesichts der Vielzahl solcher Veranstaltungen offenbar an die Grenzen ihrer Handlungsfähigkeit, obwohl ein konsequenteres Vorgehen schon mehrdach angekündigt wurde.

Die erneute Zunahme der Proteste gegen die aus einer verschärften Pandemielage resultierenden stärkeren Auflagen haben jetzt Zittauer Bürgerinnen und Bürger veranlasst, sich zu Wort zu melden. Mit einem offenen Brief, der als Petition Unterstützerunterschriften sammelt, wenden sie sich direkt an die Protestierenden wie auch an die Landespolitik und werben für die Corona-Schutzimpfungen.

Auch der Zittauer Oberbürgermeister Thomas Zenker wurde um Unterstützung gebeten. Gestern hat er sich entschieden, Petition auch über städtische Kanäle weiter zu verteilen: "Es freut mich, dass sich aus der Zittauer Bürgerschaft auch die zu Wort melden, die trotz eigener Betroffenheit Verständnis dafür haben, dass dieser Krankheit Einhalt geboten werden muss." Deshalb werde die Petition auch von der Stadtverwaltung Zittau weiter geleitet, der Oberbürgermeister hat sie ebenfalls unterzeichnet.

"Es ist unverändert das Grundproblem, wenn Teile unserer Gesellschaft nicht nur die Pandemie an sich, sondern nahezu alles, was von offizieller Seite kommt, in Frage stellen", verdeutlichte Oberbürgermeister Zenker in diesem Zusammenhang. Das notorische, auf die Demokratie abzielende "Dagegen!" steigert die Gefahr für je, die sich unsicher sind oder noch Fragen haben, Oberbürgermeister Zenker: "Wer sich heute nur noch im Internet informiert, stößt binnen kürzester Zeit auf unseriöse Behauptungen und gezielte Falschinformationen."

Ein Beispiel dafür ist die von Coronaleugnern verbreitete banale Weisheit, Viren könnten gar keine Krankheiten übertragen – das stimmt, unterschlagen wird aber, dass Viren selbst Krankheiten auslösen können. Naive Gemüter allerdings schlussfolgern, dass "das Impfen eh nichts bringt".

Ganz offensichtlich ist, dass der Protest gegen die Anti-Pandemie-Maßnahmen und der Widerstand gegen Impfungen stellvertretend für eine grundsätzliche Unzufriedenheit mit politischen Entwicklungen eingesetzt wird. Dazu noch einmal Oberbürgermeister Zenker: "Ich bin selbst mit manchen Entwicklungen in diesen zwei schweren Corona-Jahren oder davor nicht zufrieden, die ganze Situation ist eine enorme Belastung, aber deswegen darf ich doch nicht meine Gesundheit oder die meiner Familie und Mitarbeiter gefährden!"

Damit ruft der Zittauer Oberbürgermeister dazu auf, die Petition zu zeichnen, sich wenn möglich für die Corona-Schutzimpfung zu entscheiden und grundsätzlich die Corona-Regeln zu beachten – auch bei genehmigten Protesten. Es müsse gemeinsames Ziel sein, so viel Normalität wie möglich wieder zurückzugewinnen.

Hier die Petition lesen und unterschreiben:

Die heute gestartete Petition, die unabhängig vom Wohnort die Gelegenheit gibt, den offenen Zittauer Brief zu unterstützen, ist huer zu finden: www.openpetition.de/petition/online/offener-brief-zittau-gemeinsam

Wütend macht, dass die Feinde der Demokratie sich auf diese berufend die Situation ausnutzen, um ständig nörgelnd die Bemühungen zur Pandemieeindämmung zu torpedieren. Im Gespräch stellt sich immer wieder heraus, dass der von den Protestlern strapazierte Demokratiebegriff sich lediglich auf "Mehrheit gegen Minderheit" und einen Anspruch auf nahezu unbegerenzte persönliche Freiheiten beschränkt. Dass zur Demokratie auch die Rechte von Minderheiten, die Abwägung Maßnahmen und gegenseitige Verantwortung gehören, wird dabei gern ausgeblendet.

Zur Demokratie gehört – als Unterschied zu einer Diktatur – dass Prozesse oft recht langsam ablaufen und widersprüchlich erscheinen können, zumal die Demokratie die öffentliche Diskussion zulässt. Deutlich wurde und wird das beim Lernprozess, wie das Coronavirus am besten einzudämmen sei. Deshalb ist es unanständig, Politikern heute vorzuwerfen, sie hätte eine mögliche Impfpflicht verneint. Davon abgesehen, dass sich Politiker vor Ewigkeitsvorhersagen hüten sollten, war die Aussage zu einer Zeit, als noch keine Impfstoffe zur Verfügung standen oder diese erst eingeführt wurden, durchaus naheliegend.

Oder hätte jemand eine Impfpflicht fordern sollen, als die Impfstoffe erst ganz frisch auf dem Markt waren? Nein, das kann man erst heute, wo viel mehr Erkenntnisse über die Anwendung und die Wirkung vorliegen. Es macht doch zudem keinen Sinn, immer wieder über die Vergangenheit zu lamentieren und Ängste und Vorwürfe zu artikulieren, ohne die Antworten zur Kenntnis zu nehmen – die Frage ist doch: Wie ist die Situation heute? Wie sollten wir mit unserem heutigen Wissen und unseren heutigen Möglichkeiten vernünftig und verantwortungsvoll damit umgehen?

Der Verbreitung und damit Vermehrung des Coronavirus lässt sich mit einfachen Mitteln entgegenwirken: Abstand zueinander halten, wo nötig, die Atemwege mit einer Maske bedecken, Hygiene und Desinfektion sind in anderen Kulturen selbstverständlicher Alltag, nur in Sachsen wird gejammert, was das Zeug hält. Da braucht es noch viel viel frische Luft nicht nur in den Räumen, sondern auch in den Köpfen! Dass die leistungsfähige Pharmaindustrie auch in Deutschland in der Lage war, auf Basis der Grundlagenforschung in kürzester Zeit Impfstoffe gegen schwere Verläufe der Covid-19-Erkrankung zu entwickeln, kann nur jemand mit bösen Absichten zum Vorwurf machen.

Die Schutzimpfungen, Kontaktreduzierungen und die Einhaltung der wichtigen Hygieneregeln sind wirkungsvoll, schützen die Gesundheit und erhalten Leben. Allerdings begreift das nicht jeder, ein Impfgegner kommentierte die Erzählung über eine 97-Jährige, bei der sich Covid-19 vor einer Woche nur mit zwei Tagen Heiserkeit bemerkbar gemacht hatte, mit einem "Siehste, ist doch gar nicht so schlimm!" Die Dame hatte allerdings Anfang November ihre dritte Impfung erhalten, vermutlich würde sie sich sonst nicht mehr ihres Lebens bei bester Gesundheit erfreuen können.

Aufruf:
Lieber Leser des Zittauer Anzeigers, liebe Leserin, wo auch immer sie sind, bitte lesen Sie die oben verlinkte Petition und wenn Sie diesem Appell der Vernunft zustimmen, zeichnen Sie diese.

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  • Quelle: red / TEB | Foto: BeierMedia.de
  • Erstellt am 13.12.2021 - 09:07Uhr | Zuletzt geändert am 13.12.2021 - 10:18Uhr
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