14 neue grenzüberschreitende Projekte zwischen Deutschland und Tschechien

Annaberg-Buchholz, 26. September 2012. Heute hat der binationale Begleitausschuss des Ziel 3/Cíl 3-Programms der Europäischen Union im erzgebirgischen Annaberg-Buchholz insgesamt 14 grenzübergreifende Vorhaben in den Bereichen Verkehr, Bildung, Kultur, Wirtschaft, Tourismus und Umwelt bestätigt. Dafür werden 14,8 Millionen Euro an EU-Mitteln bereitgestellt, mit den notwendigen Eigenmitteln der Projektträger werden insgesamt sogar 17,4 Millionen Euro umgesetzt. Die Zahl der genehmigten Projekte ist damit seit dem Beginn der Antragstellung im August 2008 auf 190 gestiegen. Acht der neuen Projekte werden unter sächsischer und die restlichen sechs unter tschechischer Federführung - als sogenannte Lead-Partner - realisiert. Die sächsisch-tschechischen Projekte müssen mindestens zwei der vier Kriterien "gemeinsame Planung“, "gemeinsame Durchführung“, "gemeinsame Finanzierung“ und "gemeinsames Personal“ erfüllen, um eine Förderung aus dem Ziel 3/Cíl 3-Programm zu erhalten. Die Ziel-3-Förderung durch die EU hat das Ziel, für das sächsisch-tschechische Fördergebiet grenzübergreifende wirtschaftliche, soziale und ökologische Aktivitäten anzuregen.

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Besipiele der neuen deutsch-tschechischen Projekte

Im Programmschwerpunkt "Entwicklungen der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen im Fördergebiet" stimmte der Begleitausschuss der Förderung von vier Projekten zu.

Im Bereich "Förderung des grenzübergreifenden Öffentlichen Personennahverkehrs" können der Zweckverbund Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) in Bautzen, die Verwaltung der Schienenverkehrswege (Správa železniční dopravní cesty) in Prag (Praha) und der Bezirk Reichenberg (Liberec / Liberecký kraj) das Projekt "Lubahn - Gestaltung wichtiger Haltepunkte an der Eisenbahnstrecke Reichenberg - Zittau - Warnsdorf (Varnsdorf) - Seifhennersdorf“ realisieren. Mit der Neugestaltung und Modernisierung der Haltepunkte Alt-Warnsdorf und Mittelherwigsdorf sowie des Bahnsteigs 5 auf dem Hauptbahnhof Reichenberg soll die Verkehrsnachfrage erhöht und ein besseres Verkehrsangebot im Dreiländereck und im Schluckenauer Zipfel (Šluknovský výběžek) erreicht werden. Zugleich soll der Übergang zu anderen öffentlichen Verkehrsmitteln deutlich verbessert werden. Das Vorhaben wird von der Europäischen Union mit einem Zuschuss in Höhe von 1.983.881,30 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Im Programmschwerpunkt Entwicklung der Wirtschaft und des Tourismus wurde der Förderung von sieben Projekten zugestimmt.

Im Bereich "Förderung gemeinsamer Konzept- und Produktentwicklung sowie Durchführung gemeinsamer Marketingmaßnahmen im Bereich Tourismus" werden die Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH in Annaberg-Buchholz und der Bezirk Aussig (Ústí nad Labem / Ústecký kraj) das Vorhaben "Der Ruhm des Bergbaus im Erzgebirge“ umsetzen. Im Rahmen des Projektes soll eine Gesamtstrategie zur touristischen Nutzung der grenzüberschreitenden montanen Kulturlandschaft erarbeitet werden. Mit gezielten Maßnahmen, so hofft man, soll das Image der Region im In- und Ausland dauerhaft verbessert und gleichzeitig ein Beitrag zur Steigerung der regionalen Identität und der Vernetzung innerhalb der Region geleistet werden. Zusätzlich zur Vernetzung touristischer und wirtschaftlicher Akteure sollen entstehen eine Webpräsenz, Materialien und Publikationen und eine Wanderausstellung entstehen. Die Projektträger wollen gemeinsame Messeauftritte und Info-Veranstaltungen durchführen. Die Europäische Union unterstützt das Vorhaben mit einem Zuschuss in Höhe von 551.993,55 Euro aus dem EFRE.

Im Programmschwerpunkt "Verbesserung der Situation von Natur und Umwelt" stimmte der Begleitausschuss der Förderung von drei Projekten zu.

Im Bereich "Förderung von Maßnahmen im Bereich Klima-, Wald-, Naturschutz und Landschaftspflege einschließlich Natura 2000" haben der Staatsbetrieb Sachsenforst/Forstbezirk Marienberg, der Zweckverband Naturpark Erzgebirge/Vogtland in Schlettau, die Landesdirektion Sachsen in Chemnitz und das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) in Dresden grünes Licht für das Projekt "Revitalisierung der Moore zwischen Sebastiansberg (Hora Svatého Šebestiána) und Satzung - Umsetzungsphase“ erhalten. Als tschechische Partner beteiligen sich die Forstverwaltung der Tschechischen Republik (Lesy České republiky) in Königgrätz (Hradec Králové) und der Bezirk Aussig am Vorhaben. Aufbauend auf hydrologisch-moorökologischen Fachgutachten aus einem Vorgängerprojekt werden 15 Moorkörper auf beiden Seiten der Staatsgrenze gezielt wiedervernässt. Damit wird ein maßgeblicher Beitrag zur Entwicklung von prioritären Moorlebensräumen sowie zur Förderung der darauf spezialisierten und überwiegend stark gefährdeten Tier- und Pflanzenarten geleistet. Das Vorhaben wird von der Europäischen Union mit einem Zuschuss in Höhe von 1.015.194,22 Euro aus dem EFRE gefördert.

Antrags- und Bewilligungsstelle für solcherlei Projekte, die nicht in den bereich des Kleinprojektefonds fallen, ist die Sächsische Aufbaubank - Förderbank (SAB).

Informationen zum Antragsverfahren und zu Kontaktdetails:

http://www.ziel3-cil3.eu

Anfragen zu Fördermöglichkeiten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sowie zu Beratungsterminen:

E-Mail kontakt@ziel3-cil3.eu

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  • Quelle: red
  • Erstellt am 27.09.2012 - 23:42Uhr | Zuletzt geändert am 27.09.2012 - 23:42Uhr
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