Deutliche Lohnsteigerungen für studentische Hilfskräfte in Sachsen

Deutliche Lohnsteigerungen für studentische Hilfskräfte in Sachsen

Zittau, 15. Juni 2024. Studentisch Beschäftigte in Sachsen können sich über deutliche Lohnerhöhungen freuen. Dies ist das Ergebnis der Tarifverhandlungen zum Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes der Länder (TV-L), die im Herbst und Winter 2023 erstmals auch die Arbeitsbedingungen von studentischen Hilfskräften umfassten. Die Gewerkschaften ver.di und GEW erzielten hierbei einen Erfolg, der sich auch in Sachsen bemerkbar macht. Dies geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Abgeordneten Anna Gorskih (Linke) im Sächsischen Landtag hervor.

Verbesserungen für studentische Beschäftigte in Sachsen.

Foto: Tirachard Kumtanom auf pexels.com

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Erfolgreiche Tarifverhandlungen führen zu Lohnerhöhungen

Markus Schlimbach, Vorsitzender des DGB Sachsen, erklärte: „Dass sich der Lohn für studentische Hilfskräfte um mehr als 1 Euro ohne Abschluss bzw. fast 2 Euro mit Bachelor-Abschluss pro Arbeitsstunde zum Sommersemester 2024 erhöht hat, ist ein Erfolg, der nur den streikenden Studierenden und den Gewerkschaften GEW und ver.di zu verdanken ist. Wieder einmal zeigt sich: Verbesserungen der Arbeitsbedingungen bekommt man nicht geschenkt. Die erfolgreichen Streiks der Kolleginnen und Kollegen an vielen Hochschulen haben den Arbeitgeber an den Verhandlungstisch gezwungen.“


Politische Herausforderungen und zukünftige Ziele


Charlotte Blücher, Mitglied der bundesweiten Verhandlungskommission, betonte die Schwierigkeiten während der Verhandlungen in Potsdam: „Die Verhandlungen in Potsdam waren hart und wir konnten unsere Maximalforderung aufgrund der massiven Blockadehaltung der rot-grün dominierten Arbeitgebervertretung nicht durchsetzen. Es ist ein politisches Versagen, dass der Staat sich gegen eine tarifvertragliche Regelung für seine eigenen Beschäftigten wehrt – diese hätte nicht einmal mehr gekostet. Es ist uns aber zum ersten Mal gelungen, im Rahmen von Tarifverhandlungen über unsere Arbeitsbedingungen zu verhandeln. Das Ergebnis ist eine schuldrechtliche Vereinbarung. Bei den nächsten Tarifverhandlungen werden wir einen Tarifvertrag erstreiken, der nicht nur in Fragen des Lohns mehr als die gesetzlichen Mindeststandards für die Kolleginnen und Kollegen sicherstellt!“


Forderungen an die Hochschulen und die Politik


Lea Bellmann, studentisch Beschäftigte in Dresden und Sprecherin der GEW Studis in Sachsen, kritisierte die Umsetzung der neuen Regelungen an den Hochschulen: „Auch die mangelhafte Umsetzung der von uns erkämpften Mindestvertragslaufzeiten an den Hochschulen macht uns wütend. Immer noch werden einige von uns für eine gesetzeswidrig kurze Zeit beschäftigt. Daneben werden wir Hilfskräfte weiterhin in der Verwaltung eingesetzt – das ist Tarifflucht. Wir fordern den Wissenschaftsminister auf, diese dokumentierten Missstände endlich abzustellen!“


 

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  • Quelle: red / DGB Bezirk Sachsen
  • Erstellt am 04.06.2024 - 13:29Uhr | Zuletzt geändert am 15.06.2024 - 11:45Uhr
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