Dreidimensional, aber analog

Dreidimensional, aber analogZittau, 20. Oktober 2022. Ist man unterwegs in den Norden des Landkreises Görlitz, immer an der Neiße entlang, so gelangt man nach Rothenburg/O.L., wo man von einem sowjetischen Panzer, einem T34, empfangen wird. Biegt man kurz vor diesem Ungetüm nach rechts zur Neiße ab, eröffnet sich überraschend eine kleine Welt.

Abb.: Der sowjetische T34 in Rothenburg/O.L. kündet von den blutigen Schlachten, mit denen Deutschland von den Nazis befreit wurde, ohne im Osten Freiheit zu bringen
Foto: © BeierMedia.de
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Bogenschießen auf dreidimensionale Objekte

Hier hat Neiße Tours, ein Anbieter von Schlauchbootfahrten auf dem abwechslungsreichen sächsisch-polnischen Verbindungsfluss, der Lausitzer Neiße, eine ganz eigene Erlebniswelt eingerichtet.

Dazu gehört ein 3D-Bogenparcours. Das bedeutet, dass hier mit Pfeil und Bogen nicht auf die üblichen Schießscheiben geschossen wird, sondern auf dreidimensionale Figuren. Dabei handelt es sich um Tiere aus Kunststoff – ob das jeder mag? Jedenfalls hatte Gina Adam ihre Idee, das 3D-Bogenschießen in Ostsachsen einzuführen, schon frühzeitig vorangetrieben.

Schon seit 2016 gibt es an der Rothenburger Anlegestelle von Neiße Tours einen 3D-Freiluft-Bogenparcour, gleich an der Freiluft-Gaststätte. Im Jahr 2021 ist der Indoor-3D-Bogenparcour in der Bootshalle dazugekommen. Das Gesamtkonzept kann man sich vorstellen wie ein Bowlingcenter, wo man beispielsweise seinen Geburtstag feiern und zur Abwechslung eine Kugel schieben kann.

Die Digitalisierung entdeckt 3D

Überhaupt ist 3D im Kommen. In der digitalen Welt sind es die 3D-Drucker, die nicht nur die Industrie, sondern auch den Bastlerbereich erobern. In Zittau hat der Freiraum Zittau e.V. mit dem Fab-Mobil Interessenten diese Technologie näher gebracht.

Das ist schon interessant: Mit dem 3D-Druck dringt HighTech in den ländlichen Raum vor – und wo sonst wären Entwicklungspotenziale ganz besonders gefragt? Die Palette möglicher Druckanwendungen ist enorm: Selbst Elektronikbastler fertigen kleine Gehäuse damit selbst.

3D in der Werbung

Eine ganz andere 3D-Welt ist die der Werbung. Werbung funktioniert eigentlich zweidimensional: Plakate, Flyer, Bildschirme. Aber mit dreidimensionalen Objekten werben, das ist doch nun wirklich unüblich! Doch genau das ist das Erfolgsgeheimnis, wenn Werbetreibende dreidimensionale Deko Aufsteller verwenden.

Wie das funktioniert, darüber kann man lange diskutieren, wichtiger ist, dass es funktioniert. Immerhin ist es die größte Sorge aller Werbetreibenden, ihr für die Werbung eingesetztes Geld könnte verpuffen. Aber das wusste angeblich schon Henry Ford, sinngemäß: Die Hälfte meiner Werbeausgaben ist umsonst, ich weiß nur nicht, welche.

3D fällt auf

Klar ist: Mit analoger dreidimensionaler Werbung kann man, wenn richtig konzipiert, nicht allzu viel falsch machen: Sie fällt auf und wird oft belustigt angenommen und erinnert. Allerdings spürt das Publikum recht genau, ob es sich – etwa wie bei aufblasbaren Elementen – um Aktionswerbung handelt oder etwas dauerhaft installiert wird.

Unterm Strich jedenfalls sind dreidimensionale Objekte etwas, was der menschlichen Wahrnehmung besonders nahe kommt – schließlich haben Menschen zwei Augen, um dreidimensional sehen zu können. Pfiffige Werbemittelhersteller machen sich das zunutze: Sie bieten wirksame Deko Aufsteller für alle Anlässe an, ob nun zwei- oder dreidimensional.

Unterm Strich

Werbewirtschaft hin oder her: Wichtig ist, dass sich die regionalen Traditionen nicht der Werbeindustrie unterordnen. Die Bewohner der sächsischen Regionen haben ein feines Gespür dafür, was überlieferte Tradition ist und was plattes Marketingprodukt.

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  • Quelle: TEB | Foto Schmiede: © BeierMedia.de
  • Erstellt am 20.10.2022 - 23:40Uhr | Zuletzt geändert am 21.10.2022 - 00:54Uhr
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