Neue Mitarbeiter finden

Neue Mitarbeiter findenZittau, 8. Oktober 2021. Von Thomas Beier. Mit ein wenig Selbstbewusstsein braucht man nie Angst vor Arbeitslosigkeit oder Auftragsmangel zu haben: "Gute Leute werden immer gebraucht!" lautet die Devise, die sich noch immer bewahrheitet hat. Hintergrund ist der permanente Mangel an besseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei den unterschiedlichsten Arbeitgebern.

Abb.: Was zu tun ist, gegebenenfalls selbst zu erkennen, die Arbeit selbst zu organisieren – das sind grundlegende Anforderungen an die Beschäftigten der Künstlerische Holzgestaltung Bergmann GmbH, die ihren Sitz in der Geheimen Welt von Turisede hat. Fast jeder zweite der Angestellten kommt aus Polen.
Symbolfoto: © Görlitzer Anzeiger
Anzeige

Mitarbeitersuche als latente Aufgabe

Selbstverständlich haben viele Unternehmen hervorragende Mitarbeiter, keine Frage. Allerdings: Je besser ein Mitarbeiter ist, umso eher tun sich für ihn oder sie Jobalternativen auf, ganz gleich, ob sich die Lust auf etwas Neues entwickelt oder ein anderer Arbeitgeber oder ein Personalvermittler als Headhunter – "Kopfjäger" – den Kontakt aufnimmt. Es besteht also ein ständiger Bedarf an neuen Leuten oder zumindest an Kontakten zu möglichen Bewerbern.

Es ist schon so: Gute Leute sind rar gesät, ein Umstand, von dem die Oberlausitz als Teil des ländlichen Raums ebenso im besonderen Maße betroffen ist wie andere sächsische Regionen und darüber hinaus. Trotz allen Bemühens von Unternehmen und Wirtschaftsförderern zieht es die sogenannten Leistungsträger, vor allem die jüngeren Jahrgänge, in die Ferne. Die Anziehungskraft der Ballungsräume erreicht der ländliche Raum – trotz aller Vorzüge – nicht. Die heimischen Unternehmen versuchen sich vor diesem Hintergrund im Personalmarketing, leider oft wenig professionell.

Da ist es nur zu begrüßen, dass es lokale Initiativen gibt, die Unternehmern wie auch Bewerbern auf pfiffige Weise unter die Arme greifen, denkt man etwa an die Jobbörse Oberlausitz oder die Oberlausitzer Karrieretage. Für manche Unternehmen, wenn man einmal über die Oberlausitz oder Sachsen hinausschaut, reicht das allerdings nicht. Sie wollen das deutschland- oder europaweite, wenn nicht gar weltweite Bewerberpotential erfassen – und zwar nicht nur die aktiv nach einer Arbeitsstelle Suchenden, sondern auch jene, die einen Stellenwechsel bislang nur im Hinterkopf haben oder vielleicht sogar noch gar nicht daran denken.

Online Business Netzwerke nutzen

Für einzelne Unternehmen ist diese Herausforderung, gezielt geeignetes Personal zu finden und anzusprechen, in aller Regel viel zu groß und selbst Dienstleister benötigen ganz spezielles Knowhow. Ein naheliegender Ansatz ist es, die Netzwerke des Internets zu nutzen. So bietet das Geschäftsnetzwerk XING den Zugriff auf rund 19 Millionen Mitglieder im deutschsprachigen Raum, anhand der Kfz-Nationalitätskennzeichen kurz DACH genannt. Für viele, vor allem größere Arbeitgeber, ist das nicht genug: Sie setzen auf die etwa 600 Millionen bei LinkedIn (zu deutsch etwa eingelinkt oder verbunden sein) registrierten Nutzer.

Hier lassen sich passende Bewerber filtern und zwar nicht nur jene, die aktiv nach einer neuen Arbeitsstelle suchen, sondern alle, die für eine bestimmte Stelle überhaupt als mögliche Idealbesetzung infrage kommen. Haben die LinkedIn-Mitglieder einer Kontaktaufnahme zugestimmt, was zugleich als das nötige und zumindest latente Interesse an Anfragen interpretiert werden kann, steht einer Kontaktaufnahme nichts im Wege. Schon bieten agile, auf solche Vorgehensweisen spezialisierte Personalvermittler die Mitarbeitergewinnung per “LinkedIn Recruiting” als Service an. Das erscheint naheliegend: Würden mitarbeitersuchende Unternehmen hier selbst aktiv werden, käme das der Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleich – und zwar mit verbundenen Augen.

Auf Leistungspakete achten

Gute Leute wissen, was sie wert sind. Arbeitgeber müssen sich also Gedanken machen, was sie neben dem Entgelt bieten möchten, um jemanden an- oder abzuwerben. Optionen gibt es viele, Pkw, E-Bike oder Handy auch zum privaten Gebrauch, Weiterbildungsprogramme, Kinderbetreuung, flexible Arbeitszeitmodelle und Zeitwertkonten, Nahverkehrs- und Kulturgutscheine, Hilfe bei der Wohnungssuche und anderes mehr.

Tipp:
Bei Wohltaten für Mitarbeiter sollten die steuerlichen Auswirkungen im Blick behalten werden.

Kommentare Lesermeinungen (0)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Schreiben Sie Ihre Meinung!

Name:
Email:
Betreff:
Kommentar:
 
Informieren Sie mich über andere Lesermeinungen per E-Mail
 
 
 
Weitere Artikel aus dem Ressort Weitere Artikel
  • Quelle: Thomas Beier | Foto: © Görlitzer Anzeiger
  • Erstellt am 08.10.2021 - 07:12Uhr | Zuletzt geändert am 08.10.2021 - 08:21Uhr
  • drucken Seite drucken
Anzeige