Lohnt sich Leasing statt Neukauf?

Lohnt sich Leasing statt Neukauf?Zittau, 18. März 2020. Die zunehmende Verbreitung des Coronavirus zeitigt auch in der Oberlausitz ihre Folgen: In der Wirtschaft wie im Privatbereich wird weniger Geld ausgegeben. Zum einen, weil gar keine Gelegenheit mehr dazu besteht, zum anderen, weil angesichts von Unsicherheiten größere Ausgaben lieber verschoben werden. Doch manchmal ist die Zeit reif für bestimmte Anschaffungen, etwa für ein neues Auto, weil das Leben ohne nicht funktioniert.

Ob gekauft oder geleast: Der Zittauer parkt sein Gefährt gern "auf der Neustadt" rund ums Salzhaus
Archivbild: © Zittauer Anzeiger
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Moderne Pkw-Miete stellt Fahrzeugnutzung in den Mittelpunkt

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Der Parkplatz auf der Neustadt zwischen Salzhaus und Herkulesbrunnen
Archivbild: © Zittauer Anzeiger

Einen teuren Wagen lieber kaufen oder doch leasen? Immer mehr Deutsche stellen sich diese Frage und entscheiden sich nicht nur im betrieblichen, sondern auch im privaten Bereich am Ende für das Leasing. Doch warum ist das so und bringt es wirklich Vorteile gegenüber einem Neukauf mit sich?

Für das Leasing gibt es eine Reihe guter Gründe. Beim Fahrzeugleasing in Unternehmen spielt neben der Zuverlässigkeit eines jungen Wagenbestands vorrangig der steuerliche Aspekt eine Rolle: Die Leasingraten gehen direkt in die Kosten und senken so den zu versteuernden Gewinn; allerdings sollte bei betrieblicher Nutzung geprüft werden, ob das gewählte Leasingmodell vom Finanzamt anerkannt wird. Für Privatleute spielt eher eine Rolle, dass nicht jeder den hohen Betrag der Anschaffungskosten für einen Neuwagen auf einmal zahlen kann und ein Kredit aus unterschiedlichen Gründen vielleicht nicht in Frage kommt. Neuwagen kosten schnell 30.000 Euro und mehr – das ist ein Haufen Holz, wie man so sagt.

Zudem möchte nicht jeder ein Auto zehn oder mehr Jahre lang fahren. Wer Reparaturen möglichst vermeiden will und Wert auf einen zeitgemäßen Auftritt legt, möchte alle drei bis vier Jahre ein neues, das dann aktuelle Modell fahren und ist mit Leasing oft gut bedient. Beim Leasing erhält der Leasingnehmer die Nutzungsrechte für eine im Vertrag vereinbarte Zeitspanne, Eigentümer bleibt zu jedem Zeitpunkt der Leasinggeber. Für das Leasing sprechen zudem die technologischen Unsicherheiten, welche Antriebskonzepte sich durchsetzen werden, denn ein radikaler Wertverlust wegen vielleicht binnen weniger Jahre veralteter Technologie wird umgangen.

Während der Leasingzeit ist ein monatliches Entgelt zu entrichten, das im Grunde einer Miete entspricht. Ist der Leasingvertrag abgelaufen, wird der Wagen in der Regel wieder abgegeben. Je nach Vertragsgestaltung kann dieser aber auch für den aktuellen Restwert ins Eigentum übernommen werden. Insofern nicht anders vereinbart, sind die üblichen Versicherungen sowie Steuern und Wartungskosten vom Leasingnehmer zu übernehmen – es sei denn, es ist ein Elektroauto, wie zum Beispiel beim BMW i3 Leasing. Dort entfallen die jährlichen KFZ-Steuern, was auch für Privatkunden ein gewichtiges Argument für die Elektromobilität ist.

Welchem Formen von Leasing gibt es?

Beim Leasing kann in der Regel zwischen dem Restwert- und dem Kilometerleasing gewählt werden, wobei Letzteres die übliche Variante ist. Doch warum ist das Restwertleasing eher unüblich? Dabei wird zu Beginn des Vertrages vom Händler der Wert festgelegt, den der Wagen am Ende der Restlaufzeit haben wird. Das Problem: Der Restwert wird meist drastisch höher eingeschätzt, als er eigentlich sein wird. Dadurch können besonders günstige Raten angeboten werden. Wenn jedoch der eigentliche Wert am Ende von einem Gutachter ermittelt wird, dann wird in vielen Fällen eine recht hohe Nachzahlung seitens des Leasingnehmers fällig.

Beim Kilometerleasing besteht dieses Risiko weit weniger eine Rolle. Zwar wird der Wagen bei der Rückgabe auf Beschädigungen untersucht, aber viele Anbieter haben klare Regeln, was übliche Gebrauchsspuren und was darüber hinausgehende Schäden sind. Der normale Wertverlust eines Wagens spielt bei der Rückgabe für den Leasingnehmer jedoch keine Rolle, denn hierbei wird die monatliche Rate anhand der im Jahr zurückzulegenden Kilometer vereinbart. In der Regel fangen diese bei 10.000 an und können in 5.000er-Schritten gesteigert werden. Die meisten Autofahrer haben einen guten Überblick über ihr eigenes Fahrverhalten. Mehrkilometer müssen meist mit wenigen Cent pro Kilometer vergütet werden, dadurch entstehen in jedem Falle kalkulierbare Belastungen, die nicht das Risiko überraschender Belastungen bergen, und es kann langfristig geplant werden.

Leasing ist im Endeffekt zwar etwas teurer, bietet dennoch zahlreiche Vorteile, weil es die Liquidität – sprich den Geldbestand beim Leasingnehmer – schont. Zum einen wird kein großer Einmal-Betrag fällig. Der Wagen – oder genauer gesagt: dessen Nutzung – kann mit planbaren monatlichen Leasingraten bezahlt werden. Außerdem muss man sich nicht Jahrelang an das Auto binden, braucht keinen Käufer zu suchen oder wird vielleicht noch beim Verkauf des Altwagens über den Tisch gezogen. Wer immer gerne ein aktuelles Modell möchte, hat bei, Leasing die Möglichkeit, alle 24 bis 48 Monate auf ein neues zu wechseln.

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  • Quelle: red | Foto: © Zittauer Anzeiger
  • Erstellt am 18.03.2020 - 05:51Uhr | Zuletzt geändert am 07.09.2022 - 09:16Uhr
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