Produktionsstandort in Zittau bleibt erhalten

Chemnitz | Zittau, 25. Januar 2017. Die Zukunft der Kunze Gruppe, bislang insolventer sächsischer Automobilzulieferer mit knapp 400 Mitarbeitern, ist gesichert: Die Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg und Kai Dellit (beide Partner der Kanzlei hww hermann wienberg wilhelm) haben sich mit der PWK Automotive-Gruppe über die Übernahme der Gebrüder Kunze GmbH und ihrer Schwestergesellschaft Ibex Automotive GmbH geeinigt. Alle 400 Mitarbeiter sollen übernommen und die drei Standorte Gelenau, Zittau und Schönbrunn fortgeführt werden.

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Investor gefunden / Arbeitsplätze gerettet

Nach fast einjähriger Betriebsfortführung und einem umfassenden und intensiven strukturierten Investorenprozess ist es den Insolvenzverwaltern Rüdiger Wienberg für die Gebrüder Kunze GmbH und Kai Dellit für die Ibex Automotive GmbH gelungen, einen Investor für den sächsischen Automobilzulieferer zu finden. Damit sind auch die Arbeitsplätze nicht mehr insolvenzbedroht.

Die PWK Automotive-Gruppe um das traditionsreiche Presswerk Krefeld wird mit der Übernahme der Kunze Gruppe einer der führenden Anbieter für die Fertigungstechnologien Kalt- und Warmumformung sowie Zerspanung von Stahl und Aluminium für die Herstellung von Komponenten für die Automobilindustrie. Zugleich wird der bisherige Inhaber der PWK Automotive, die US-amerikanische MacLeanFogg Company, das Unternehmen an die HANNOVER Finanz veräußern, so dass damit unter dem Dach dieser langfristig orientierten Beteiligungsgesellschaft ein international operierender mittelständischer Automobilzulieferer mit ca. 900 Beschäftigten entsteht. Der Verkauf und die damit verbundene Veräußerung der PWK Automotive an die HANNOVER Finanz stehen noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörde, die im Februar 2017 erwartet wird.

"Der erfolgreiche Abschluss der Verhandlungen mit dem Käufer zeigt, dass sich unser Sanierungskurs und der große Einsatz aller Beteiligten ausgezahlt haben. Vor allem die Kunden haben der Kunze Gruppe im vergangenen Jahr die Treue gehalten und wollen mit dem Unternehmen weiter langfristig zusammenarbeiten", zog Wienberg eine positive Bilanz. "Besonders dankbar sind wir aber auch für die große Unterstützung und Loyalität der Belegschaft. Wesentlich für die erfolgreiche Sanierung der Unternehmen war zudem die äußerst vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit mit dem Gläubigerausschuss, den Banken und Anlagenfinanzierern der Kunze- Gruppe", ergänzt Dellit.

Die Geschichte einer Insolvenz

Die Gebrüder Kunze GmbH und ihre Schwestergesellschaft IBEX Automotive GmbH hatten am 10. Februar 2016 Insolvenzanträge gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter der Gebrüder Kunze GmbH bestellte das zuständige Amtsgericht Chemnitz Rüdiger Wienberg. Vorläufiger Verwalter der Ibex Automotive GmbH wurde Kai Dellit. Mit Verfahrenseröffnung am 29. April/1. Mai 2016 wurden beide Rechtsanwälte aus der Kanzlei hww hermann wienberg wilhelm als Insolvenzverwalter bestellt. Die Insolvenzantragstellung war notwendig geworden, weil zu hohe finanzielle Verbindlichkeiten, resultierend aus der enormen Investitionstätigkeit während der letzten zehn Jahre, die Unternehmen erdrückten und deshalb die Zahlungsunfähigkeit drohte. Mehrmonatige, intensive vorinsolvenzliche Bemühungen, Kapitalgeber für die Kunze Gruppe zu finden, konnten nicht rechtzeitig abgeschlossen werden.

Neben der Stabilisierung und Sanierung der Geschäftsbetriebe lag das Hauptaugenmerk der beiden erfahrenen Insolvenzverwalter auf der Suche nach einem Investor. Der fast einjährige und sehr aufwendige Investorenprozess wurde von der Beratungsgesellschaft Saxenhammer & Co. Corporate Finance begleitet.

Was produziert die Kunze Gruppe?

Die Kunze Gruppe fertigt an ihren drei sächsischen Standorten in Gelenau, Zittau und Schönbrunn sicherheitsrelevante Teile für die Automobilindustrie, die in Brems-, Fahrwerks- und Klimasystemen eingesetzt werden. Kunden sind First Tier (deutsch: erstrangige) Lieferanten der Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie. Technologisches Charakteristikum und herausragender Wettbewerbsvorteil der kunze Gruppe ist die Kombination der Fertigungstechnologien Kaltfließpressen und Zerspanung.

Und hww hermann wienberg wilhelm?

hww hermann wienberg wilhelm ist ein auf Rechtsberatung, Restrukturierung, Insolvenz- und Zwangsverwaltung spezialisierter Dienstleister. Mit mehreren hundert Mitarbeitern ist hww in 24 deutschen Städten vertreten und verfügt über ein eigenes internationales Netzwerk. hww Insolvenzverwalter waren bundesweit bereits in tausenden Insolvenzverfahren tätig, hww-Partner verantworteten beispielsweise die Sanierung von börsennotierten Solar-Unternehmen wie Q.Cells, des Baukonzerns Holzmann, des Automobilherstellers Karmann, der Einzelhandelskette Woolworth Deutschland und des Onlinehändlers getgoods.

Update:
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  • Quelle: red
  • Erstellt am 25.01.2017 - 12:40Uhr | Zuletzt geändert am 16.01.2023 - 23:56Uhr
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