Das komplizierte Festival
Zittau, 28. Juli 2021. Es ist kompliziert: der Name des Festivals, der Bezug zur Oberlausitz, die Zeitspannen und anderes mehr. Das zum vierten Mal stattfindende Festival "Kommen und Gehen" – Das Sechsstädtebundfestival!, das vom 12. bis zum 22. August 2021 stattfindet, beschäftigt sich in einer zusätzlichen 46-Veranstaltungen-Reihe vom 1. August bis zum 21. November 2021 mit "Oberlausitzer Perspektiven auf 1.700 Jahre jüdisches Leben".
Fördermittel im Vordergrund
Gefördert werden diese Veranstaltungen, die in Zittau, Görlitz, Kamenz, Löbau, Seifhennersdorf, Großschönau, Königshain, Herrnhut und Weißenberg in Kooperation mit Lauban (Lubań) und Reichenberg (Liberec) stattfinden, mit 360.000 Euro. Zusammengestoppelt ist dieser Betrag aus 15 Förderquellen, so der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, dem Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien oder dem Fonds Darstellender Künste e.V.
Juden in Deutschland
Anlass der Veranstaltungsreihe ist die erste urkundliche Erwähnung jüdischen Lebens in Deutschland, die sich heuer zum 1.700. Mal jährt: Der römische Kaiser Konstantin hatte am 11. Dezember 321 ein Edikt erlassen, mit dem er Juden den Weg in städtische Ämter in den Kurien öffnete. Auch in der Oberlausitz hat die jüdische Kultur eine bis ins Mittelalter zurückreichende Geschichte, eine Geschichte von Toleranz und Akzeptanz, aber auch von Anfeindung, Vertreibung und Deportation, Mord.Die "Oberlausitzer Perspektiven auf 1.700 Jahre jüdisches Leben" vereinen Konzerte, musikalische Workshops, Stadtspaziergänge mit Klezmermusik und Lesungen, interaktive Lichtinstallationen, Lyrik- und Theaterabende und Gespräche, so wtwa im kürzlich eröffneten Kulturforum Görlitzer Synagoge und im Klosterhof Zittau. Schirmherr ist Dr. Thomas Feist, Beauftragter der Sächsischen Staatsregierung für das jüdische Leben.
Kommen und wieder gehen
Die diesjährige Auflage von "Kommen und Gehen" – Das Sechsstädtebundfestival! hingegen steht unter der Schirmherrschaft der Sächsischen Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klesch. Auch das Festival selbst beschäftigt sich mit dem jüdischem Leben in der Oberlausitz, wie eine Agentur ankündigt. Zum Eröffnungskonzert am 12. August wird OMG Schubert auftreten. Vom 13. bis zum 20. August 2021 soll ein Workshop "Widerstand und Persönlichkeit: Eine künstlerische Annäherung an jüdische Haftbiografien hybrid realisiert" in der Gedenkstätte Bautzen stattfinden.Städtebundtag
Beendet wird das Festival mit dem erstmals stattfindenden Städtebundtag am 21. August 2021 in Löbau, an dem das 675-jährige Jubiläum der Gründung des Sechsstädtebundes – der mit dem Judentum nun aber rein gar nichts zu tun hat – mit gefeiert werden soll. Auf der Festwiese im Neuen Stadtpark in Löbau findet dazu ganztägig ein "Jahrmarkt der Kultur" statt, der in einem sogenannten "Musikrausch Oberlausitz" mit Musikern aus der Region und Gastkünstlern – von denen das Trickster Orchestra aus Berlin, das Paranormal String Quartet, der ECHO Klassik-Preisträger SPARK – die klassische Band, der Reichenberger Chor Cum decore und der polnische Pianist Jerzy Owczarz genannt werden.Mehr:
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- Erstellt am 27.07.2021 - 23:02Uhr | Zuletzt geändert am 28.07.2021 - 00:00Uhr
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