Warmer Regen in Großschönau
Dresden | Großschönau, 2. Juli 2021. Das Deutsche Damast- und Frottiermuseum in Großschönau erhält viel Geld: Eine Förderung in Höhe von rund 320.000 Euro für die Erneuerung der Dauerausstellung im Erdgeschoss. Das Geld stammt aus dem kurz PMO genannten Vermögen der Parteien und der ihnen verbundenen Massenorganisationen der "DDR".
Damast- und Frottierweberei wird im Museum gewürdigt
"Ich freue mich sehr, dass wir mit den Geldern das Deutsche Damast- und Frottiermuseum in Großschönau unterstützen können. Das Museum bewahrt und vermittelt diese einzigarte Textilkunst und dessen Geschichte bis heute. Es gehört ohne Zweifel auch zu den touristischen Highlights der Region", so die sächsische Kulturministerin Barbara Klepsch zur frohen Botschaft.
Stellvertretend für die Macher vor Ort äußerte sich Bürgermeister Frank Peuker: "Nachdem wir in den letzten Jahren mit der Umsetzung unserer neuen Konzeption für die Dauerausstellung im Kupferhaus mit der einmaligen Damastschatzkammer, den repräsentativen Themenräumen zu den "Großschönauer Größen" und zur Orts- und Kirchengeschichte sehr gut vorangekommen sind, haben wir dank dieser großzügigen Förderung nun die einmalige Chance die Ausstellung für große und kleine Besucher zu vollenden und im neuen Glanz erstrahlen zu lassen. So können wir die Geschichte der Sternstunden Großschönaus neu erzählen."
Im Damast- und Frottiermuseum Großschönau erhalten Besucher anhand des letzten funktionsfähigen Damastzugwebstuhls Deutschlands einen Eindruck von der Komplexität dieser besonderen Webkunst. Im Museum ist zudem der einzige noch funktionstüchtige Frottierhandwebstuhl in Deutschland zu sehen. In der lebendigen Schauwerkstatt des Museums, die vom Förderverein des Museums betrieben wird, werden die Themen Jacquard- und Frottiergewebe in Verbindung mit der Industriegeschichte vertieft. Von Großschönau ausgehend verbreiteten sich zwei besondere textile Herstellungsverfahren in ganz Deutschland: 1666 wurde hier die kunstvolle Damastweberei eingeführt, 1856 kam die Frottierweberei in den Ort – beides bis heute aktiv betrieben.
Nach der deutschen Wiedervereinigung hatte die Treuhandanstalt das Vermögen von SED und anderer Massenorganisationen der "DDR" verwaltet. Die SED, aber auch andere Parteien hatten Teile ihres Vermögens über Scheinfirmen auf Banken in der Schweiz transferiert. In jahrelangen Rechtsstreitigkeiten gegen verschiedene Banken, zuletzt unter der Regie der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS), die vom Bundesfinanzministerium als Treuhandnachfolge eingesetzt worden war, wurde auf die Herausgabe dieser Vermögenswerte geklagt.
Das verfügbare Vermögen wird auf Basis der Einwohnerzahl zum 31. Dezember 1991 auf die ostdeutschen Bundesländer verteilt. Der Einigungsvertrag legt zur Mittelverwendung fest: Die ostdeutschen Länder müssen das Geld für Maßnahmen der wirtschaftlichen Umstrukturierung oder für investive oder investitionsfördernde Maßnahmen im sozialen und kulturellen Bereich einsetzen.
Tipp:
Nach der Corona bedingten Schließzeit lädt das Deutsche Damast- und Frottiermuseum ab dem 1. Juli 2021 wieder zum Besuch ein.
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- Quelle: red | Fotos: © BeierMedia.de
- Erstellt am 02.07.2021 - 12:42Uhr | Zuletzt geändert am 02.07.2021 - 13:03Uhr
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