Regenbogen für Sternenkinder

Senftenberg | Brieske | Marga. Studenten des Studienganges Bauingenieurwesen der FH Lausitz in Cottbus waren am Entwurf und Bau des am 28. Juni 2008 auf dem Friedhof im Senftenberger Ortsteil Brieske (Gartenstadt Marga) eingeweihten Denkmals "Sternenkinder" beteiligt. Sie schufen einen Regenbogen aus Beton.

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Sternenkinder sind tot geborene Kinder unter 500 Gramm Geburtsgewicht, die nach dem deutschen Bestattungsgesetz keinen Namen und keine Sterbebescheinigung haben und für die es keine eigene Grabstelle gibt.

Ihren Eltern und Angehörigen wurde auf Initiative des Hospizdienstes Oberspreewald-Lausitz e.V., der Evangelischen Kirchengemeinde Brieske und des Bestattungshauses Mehl in Lauchhammer mit dieser kostenlosen Gemeinschaftsgrabstätte ein Ort des Erinnerns und der Trauer geschaffen. An dem Projekt unter Schirmherrschaft des Bürgermeisters der Stadt Senftenberg, Andreas Fredrich, beteiligten sich viele freiwillige Helfer und Sponsoren. Auch Studenten und Lehrende des Studienganges Bauingenieurwesen der FH Lausitz waren aktiv dabei.

Unter Betreuung von Prof. Dr. Gerd Bürger, Prof. Dr. Gert Gebauer und Dipl.-Chem. Marlies Kanter entwarfen und bauten die Studenten einen Regenbogen aus hochfestem hellen Sichtbeton. "Dazu wurden insgesamt zwölf Einzelelemente im Versuchslabor der Fachhochschule in Cottbus vorgefertigt", berichtet Professor Gebauer. "Die komplizierte Geometrie des Regenbogens erforderte eine aufwändige Schalung, die von den Studenten kreativ konzipiert und gebaut wurde. Um eine anspruchsvolle, glatte und porenfreie Betonoberfläche zu erzielen, wurde ein selbst verdichtender Beton entwickelt, der ohne zusätzliche Verdichtung in die vorbereitete stehende Schalung vergossen werden konnte."

Nach dem Aushärten des hochfesten Betons wurden jeweils sechs Einzelelemente in versetzter Anordnung mit einem speziellen Betonkleber zu einem Bauteil zusammengefügt. Die beiden fertigen Bauteile mit einem Gesamtgewicht von etwa 600 Kilogramm wurden vom Cottbuser Campus der FH Lausitz auf den Friedhof nach Brieske transportiert und in Betonfundamenten verankert. Abschließend wurde zum Schutz der hellen Sichtbetonoberfläche gegen Verschmutzung eine farblose Imprägnierung aufgebracht. Im Zentrum des Denkmals befindet sich eine von dem Holzkünstler Peter Scholte-Reh aus Sedlitz geschaffene Skulptur.

Durch die Initiatoren und Auftraggeber wurde bestätigt, dass die Bauingenieur-Studenten der FH Lausitz ihr Projekt innovativ und dem Ansinnen entsprechend anspruchsvoll realisiert haben.

Kommentare Lesermeinungen (2)
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Mein Sternkind

Von Mary am 29.06.2009 - 23:27Uhr
Danke, dass es Euch geben tut ... bzw. dass es sowas gibt, mein Kind ist auch eins unter vielen Sternkindern und ich finde es gut, immer wieder zu meinem Sonnenschein gehen zu können, danke danke danke.

Sternkindergarten

Von Thallmeyer Mareike am 09.06.2009 - 17:42Uhr
Das ist eine sehr gute Geschichte, da meine Schwester auch davon betroffen war, aber ihre beiden Sternkinder hatten das Glück, nach Briesen zu kommen und damit an einen Ort, wo sie auch mal trauern kann. Vielen Dank, dass es Euch gibt.

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  • Erstellt am 30.06.2008 - 19:21Uhr | Zuletzt geändert am 30.06.2008 - 19:26Uhr
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