Haustier angeschafft – und dann?

Haustier angeschafft – und dann?Zittau, 22. August 2022. Tierheime hatten es schon immer schwer, doch nun eskaliert die Situation: Die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine und nun auch noch die Folgen der Inflation führen dazu, dass immer mehr Haustiere abgegeben werden.

Abb.: Anfangs nur niedlich, aber nicht folgenlos
Foto: Dorothe / Darkmoon_Art, Pixabay License
Anzeige

Tierheime brauchen Entlastung und Unterstützung

Tierheim-Überlastung als Folge der Corona-Pandemie? Nach klar: In Zeiten der verordneten Isolation haben sich viele ein Haustier zugelegt – jedoch ohne daran zu denken, dass man sich etwa mit Hund oder Katz’ deutlich länger als ein Jahrzehnt bindet. Nachdem die Corona-Regeln entspannt wurden und wieder mehr Freizeitmöglichkeiten offenstehen, werden die Vierbeiner zum lästigen Zeitfresser und landen – bestenfalls – im Tierheim.

Dass die Tiere alsbald als Belastung empfunden wurden, dazu trägt auch bei, dass neben der unbedachten Anschaffung während der Hoch-Zeiten der coronabedingten Pandemieauflagen gerade bei Hunden der Erziehungsaufwand gern unterschätzt wurde, ebenso wie die Eigenheiten bestimmter Rassen. Deshalb beklagen heute viele Tierheime, dass sie sich besonders oft um sogenannte Problemhunde kümmern müssen.

Kriegshunde und Schicksalgefährten

Auch der Krieg in der Ukraine belastet die Tierheime: Viele Kriegsflüchtlinge haben ihre Haustiere mitgebracht, durften sie aber nicht in ihre Unterkünfte mitnehmen. Nun müssen die Tierheime für die Unterbringung, Tollwutimpfungen und gegebenenfalls das "Chippen" – die elektronische Kennzeichnung der Tiere – aufkommen. Zugleich aber steigen die Kosten für den Betrieb der Gebäude – Stichwort: Energiepreise – und angestellte Mitarbeiter – Stichwort: Mindestlohn – rapide an.

Nicht genug: Auch die Gebührenordnung der Tierärzte wird "angepasst" und die Futterpreise sollen steigen – anders gesagt: Billiger wird’s nicht. Verschärfend wirkt eine sinkende Spendenbereitschaft: In Krisenzeiten ist sich erst einmal jeder selbst der Nächste.

Sich mit dem Haustier arrangieren

Welch tiefen Eingriff in den Alltag und alle Lebenssituationen die Anschaffung eines Haustiers bedeutet, das erkennen viele erst dann, wenn das Tier da ist und – im übertragenen Sinne – seine Rechte einfordert.

Typisch dafür sind: Der Hund muss dreimal täglich raus, Gassi geführt werden! Da gibt es keine anderen Prioritäten, anderer Stress hin oder her – raus mit dem Hund! Oder die Katze, die braucht ihr Futter. Ein Urlaub mit Hund ist machbar, aber mit Miezi? Wer niemanden hat, der sich um den Stubentiger kümmert, der hat wenigstens etwas anderes: ein Problem.

Der Katz’ ist’s egal, wenn nur das Fressen stimmt

Allerdings haben in dieser Situation Katzenbesitzer gegenüber Hundebesitzern einen Vorteil: Während der Hund als soziales Rudeltier ganz besonders auf den Bezug zum Menschen angewiesen ist, kommt das Katzentier ein paar Tage ohne den Menschen aus – vorausgesetzt, die Futterfrage ist gelöst.

Was liegt also näher, als sich umzusehen, ob nicht ein zuverlässiger Futterautomat für Katzen im Urlaub für ein gutes Gewissen sorgen kann? Das kann er, wie eine Marktübersicht zeigt – bleibt nur die Frage, welchem Futterautomaten man sein Vertrauen schenkt, schließlich hat hier die Zuverlässigkeit oberste Priorität.

Genau an diesem Punkt ist die Digitalisierung wirklich einmal sinnvoll. Per Smartphone lässt sich bei modernen Futterautomaten von jedem – internetzugänglichen – Winkel der Welt aus kontrollieren, ob der Automat funktioniert und der Stubentiger noch genügend Futter zur Verfügung hat. Dann kann die vorzeitige Rückkehr oder – naheliegender – ein Anruf beim netten Nachbarn, den man nicht unnötig belästigen möchte, für die Problemlösung oder den nötigen Nachschub sorgen.

Auf den Punkt gebracht

Die Anschaffung eines Haustiers will wohlüberlegt sein: Man bindet sich meist für viele Jahre. Wer mit dem Gedanken spielt, sich erstmals etwa einen Hund anzuschaffen, sollte zunächst den Kontakt zum nächsten Tierheim aufnehmen – dort freut man sich immer, wenn jemand einen Vierbeiner möglichst regelmäßig ausführen möchte. Ganz nebenbei lernen dann Frauchen oder Herrchen in spe, ob ein eigener Hund wirklich etwas für sie ist.

Kommentare Lesermeinungen (0)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Schreiben Sie Ihre Meinung!

Name:
Email:
Betreff:
Kommentar:
 
Informieren Sie mich über andere Lesermeinungen per E-Mail
 
 
 
Weitere Artikel aus dem Ressort Weitere Artikel
  • Quelle: Thomas Beier | Foto: Darkmoon_Art / Dorothe, Pixabay License
  • Erstellt am 22.08.2022 - 05:47Uhr | Zuletzt geändert am 22.08.2022 - 06:57Uhr
  • drucken Seite drucken
Anzeige