Das Zeitalter der Trends und seine Folgen

Das Zeitalter der Trends und seine FolgenZittau, 27. Juni 2022. Auch wenn die Menschen vermutlich schon immer versucht haben, sich in Gruppen einzufinden und ein Gefühl der Zugehörigkeit zu schaffen, so ist es dennoch auffallend, welche Entwicklung sich in den letzten Jahren mehr und mehr abzeichnet. Trends erhalten einen immer größeren Stellenwert bei den zumeist noch sehr jungen Menschen.

Abb.: Im Jahr 2017 wurden die Fidget Spinner zum Trend. Sie sollen von Nervosität ablenken
Foto: ivabalk, Pixabay License
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Verlernen wir etwa, individuell und einzigartig zu sein?

In immer kürzer werdenden Abständen und von den sozialen Medien befeuert schießen Trends in die Höhe und verschwinden in vielen Fällen ebenso schnell. Doch wer heute nicht dabei ist, ist morgen nicht mehr cool und angesagt. Diese Schnelllebigkeit droht nun immer mehr zu einer Gefahr zu werden. Der Zittauer Anzeiger hat näher hingeschaut.

Wie Trends entstehen

Allgemein versteht man unter einem Trend eine veränderte, sich verstärkende und dann wieder abflauende Auffassung gegenüber einem bestimmten Sachverhalt in der Gesellschaft. Dies kann entweder eine bestimmte Farbe in der Mode, das aktuell bei vielen beliebte Rauchen einer Shisha oder eine neue Musikrichtung sein. Ein Trend zeichnet sich dadurch aus, dass er zu Beginn nur von einigen wenigen "Trendsettern" gelebt wird, sich dann aber schnell in der Gesellschaft oder zumindest in bestimmten Gruppen verbreitet.

Wie bereits angedeutet benötigt ein Trend immer Trendsetter, die der breiten Masse vorleben, was schon bald fast ein jeder haben oder tun "muss". Bei diesen Trendsettern handelt es sich in aller Regel um Prominente oder Personen, die einen größeren Kreis von Menschen erreichen. Auch innerhalb einer Familie, im Freundeskreis oder an einer Schule kann es solche Vorbilder geben, die die Meinung der Gruppe lenken und somit einen neuen Trend begründen können.

Warum kann von Trends eine Gefahr ausgehen?

Ein Trend an sich ist im ersten Moment nicht als direkte Gefahr zu sehen und auch bei einem genaueren Blick sind die eigentlichen Trends zumindest in den allermeisten Fällen eher unbedenklich. Doch hin und wieder gibt es – besonders bei Trends im Internet – die Tendenz, Grenzen zu überschreiten und das Risiko zu suchen.

Sogenannte Challenges in den sozialen Medien sind häufig so gestaltet, dass man sich oder anderen bei einem kleinen Fehler Verletzungen zufügen kann. Aber auch wenn ein Trend an sich vollkommen ungefährlich ist, so kann die Entwicklung rund um das "im Trend sein wollen" ein Problem darstellen. Besonders Kinder und Jugendliche neigen dazu, unbedingt zu bestimmten Gruppen dazugehören zu wollen. Dies war schon immer so, doch die Digitalisierung unseres Alltages hat neben diversen Vorteilen auch ihre Schattenseiten. Das Internet verbindet die jungen und zumeist psychisch noch nicht vollständig gefestigten Menschen mit Dingen, mit denen sie noch nicht richtig umgehen können. Daher ist im Umgang mit dem Internet und vermeintlich coolen Trends auch immer Vorsicht geboten.

Was kann man tun, um sich zu schützen?

Um sich vor den negativen Seiten von Trends zu schützen, sollte man die Dinge immer genau hinterfragen. Man muss nicht bei jedem Trend mitmachen, um cool zu sein. Den Mut zu haben, einen Trend auszulassen und sich selbst oder seine Mitmenschen zu schützen, das ist cool und zeugt von wahrer Größe.

Bei Kindern und Jugendlichen, die die Folgen noch nicht selbst abschätzen können, sind an dieser Stelle die Eltern gefragt. Sie brauchen ihr Kind nicht rund um die Uhr zu bewachen, sollten aber immer einen Einblick haben, was ihr Kind aktuell beschäftigt und was es im Internet für Inhalte konsumiert.

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  • Quelle: red | Foto: Czech / ivabalk, Pixabay License
  • Erstellt am 27.06.2022 - 12:57Uhr | Zuletzt geändert am 27.06.2022 - 13:41Uhr
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