Wunsch nach Homeoffice Chance für die Region

Wunsch nach Homeoffice Chance für die RegionZittau, 14. Juli 2021. Zum 1. Juli endete die Pflicht zum Homeoffice. Doch die große Rückkehrwelle ins Büro blieb aus. Grundlegende Veränderungen könnten den Immobilienmarkt nachhaltig beeinflussen.

Abb.: Der Blick über Oybin zum Hochwald zeigt, wie großzügig und naturnah in den kaum verdichteten Regionen der Oberlausitz gelebt werden kann
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Günstige Preise locken Menschen aufs Land

Theoretisch dürfte sich die Zittauer Bevölkerung freuen, gehören die Immobilienpreise hier doch zu den niedrigsten in ganz Sachsen. Der Quadratmeterpreis liegt für eine Eigentumswohnung bei etwa 960 Euro, während der Durchschnittspreis im Freistaat bei 1.512 Euro liegt. Rasant gestiegen sind die Preise zuletzt vor allem rund um die beiden sächsischen Großstädte Leipzig (1.940 Euro) und Dresden (2.390 Euro). Doch die jüngsten Entwicklungen könnten möglicherweise eine Wende bringen – mit negativen wie positiven Folgen.

Zwar verkündete die Regierung per 1. Juli das Ende der Homeoffice-Pflicht, doch der ganz große Run auf die Büros des Landes blieb aus. Stattdessen haben die meisten Menschen Gefallen am Homeoffice gefunden. Über die Hälfte (58 Prozent) gab in einer Umfrage an, dass sie in Zukunft zumindest teilweise weiter von zu Hause arbeiten möchte. 79 Prozent waren vor allem über den Wegfall der täglichen Pendelei zum Arbeitsplatz erleichtert. Fällt das Pendeln in Zukunft dauerhaft weg, dürften sich viele Familien aus den lauten übervölkerten Städten und teuren Speckgürteln zurückziehen – und sich günstige Immobilien im Grünen suchen.

Knackpunkt Digitalisierung

Um die Region Zittau attraktiver zu machen, ist vor allem eine umfassende Digitalisierung mit schnellem Gigabit-Internet erforderlich. Ein Büro lässt sich schließlich in der neuen Immobilie leicht einrichten. Vom leistungsstarken Computer bis zu kleinerem Bürobedarf wie Stempelkissen und Druckerpapier lässt sich alles online bestellen und liefern. Doch beim schnellen Internet ist die lokale Politik gefordert. Internet ist für die Arbeit im Homeoffice samt Videokonferenzen und remote Verbindung zu den Firmenservern ebenso unverzichtbar wie für das moderne Privatleben mit Streaming und Online-Gaming. Hier hinkt Sachsen im bundesweiten Vergleich noch hinterher.

Mehr Zeit für die Familie gewünscht

Die meisten Arbeitnehmer wünschen sich eine Mischung aus Homeoffice und Büroarbeit in der Firma, haben die Umfragen gezeigt. Ein- oder zweimal pro Woche ins Büro fahren, um an Meetings teilzunehmen und Kollegen zu sehen, ist dabei das Ideal. In diesem Fall sind die meisten auch bereit, längere Anfahrtswege bis zu 100 Kilometer auf sich zu nehmen. Die zusätzliche Fahrzeit wird dann durch den kompletten Wegfall des Pendelns an den Homeoffice-Tagen kompensiert. Dafür bleibt mehr Zeit für die Familie samt Beschäftigung im eigenen großen Garten und Aktivitäten in der Natur.

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  • Quelle: red | Foto: © BeierMedia.de
  • Erstellt am 14.07.2021 - 01:32Uhr | Zuletzt geändert am 14.07.2021 - 02:05Uhr
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