Zittau redet über Europa
Zittau, 29. Mai 2019. “Wir sind Europa" heißt eine Initiative der Stiftung Zukunft Berlin, der Internationalen Journalisten-Programme IJP e.V. und der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie wird vom 2. bis zum 4. Juni 2019 in Zittau zu Gast sein, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen, wie Europa aktiv mitgestaltet und für alle verbessert werden kann.
Abbildung: Turm des Zittauer Johanneums, heute Christian-Weise-Gymnasium
Jetzt kommen die negativen Narrative auf den Tisch
Die Mitglieder von "Wir sind Europa" kommen aus der Wissenschaft, aus Medien und Kultur. Sie wollen Leute aus der Rolle der besorgten Zuschauer in die der mitverantwortlichen Akteure bringen und gemeinsam ausgeloten, wo die Verantwortung des Einzelnen und das kulturelle Potenzial der Kommunen für ein Gelingen Europas liegen.
Eingeladen wird in Zittau zu Veranstaltungen mit beeindruckenden Namen wie "Open Space Europe" und einem "Youth Think Tank", aber auch ein "Suppendialog" gehört dazu. Dagegen klingen ein Arbeitsgespräch "Wie lebt es sich als Minderheit in der Region?" und ein Foto-Workshop "Mein Bild von Europa" zwar schon ein wenig altbacken, sind dafür aber selbsterklärend.
- Open Space Europe
Montag, 3. Juni 2019, von 19.30 bis 21 Uhr,
Foyer des Gerhart-Hauptmann-Theaters, Theaterring 12, 02763 Zittau.
"Wir sind Europa" lädt gemeinsam mit der Stadt Zittau und dem Kulturhauptstadtbüro Zittau2025 ein. Eine Woche nach der Europawahl und dem Bürgerentscheid über die Bewerbung Zittaus als Kulturhauptstadt stellt sich die Frage, welche Konsequenzen die Ergebnisse für die Gestaltung des zukünftigen europäischen Profils der Stadt und der Dreiländerregion haben. Beim Open Space Europe sind die Zittauer und die Bewohner der Dreiländerregion aufgefordert, ihre Meinung zu äußern und Fragen zu stellen. In kleinen Runden können sie sich direkt mit Entscheidungsträgern der Stadt-, Landes- und Europapolitik austauschen. Mit dabei sind unter anderem der Oberbürgermeister der Stadt Zittau, Thomas Zenker, sowie weitere Vertreter aus Politik, Zivilgesellschaft und Kultur aus ganz Europa.
Oberbürgermeister Zenker unterstützt das Vorhaben: "Die Europäische Union braucht eine neue Qualität und Anerkennung bei der europäischen Bevölkerung. Dazu ist es notwendig, mit Bürgerinnen und Bürgern einen offeneren Dialog zu führen. Wir möchten die Konsequenzen der Ergebnisse der Europawahl und des Bürgerentscheids zur Kulturhauptstadtbewerbung zur Sprache bringen und über ihre Bedeutung für das europäische Profil Zittaus und die Zusammenarbeit in der Dreiländerregion diskutieren."
Der "Open Space Europe" ist der Abschluss der zweitägigen Reihe von Veranstaltungen zu europarelevanten Themen. Neben den Gesprächen sollen die Ergebnisse der Zittauer Begegnungen kurz vorgestellt werden:
- Foto-Workshop: Mein Bild von Europa
Der Fotoworkshop soll eine Plattform sein, um Ansichten und Ideen über Europa miteinander zu teilen. Hier treffen sich lokale Praktiker, internationale Kunst- und Kommunikationsexperten und junge Bürger der Region, um sich auszutauschen und mitzugestalten, während sie die Bedeutung Europas in Zittau mit der Kamera festhalten: Was kann man im Alltag, in der eigenen Umgebung von Europa sehen und wie lassen sich die Ideen, die Europa zugrunde liegen, visualisieren? Eine Auswahl der entstandenen Arbeiten wird beim Open Space Europe im Theaterfoyer gezeigt. - Trinationale Sitzung: Youth Think Tank
Der Youth Think Tanks soll bis zu 30 junge Menschen aus dem Dreiländereck zusammenbringen, um gemeinsam soziale Probleme zu identifizieren. Negative Narrative (gemeint sind Ansichten, Vorurteile und die resultierenden Geschichten) herausgefordert und Strategien für neue Erzählungen und Lösungen entwickelt werden. - Generationenübergreifendes Gespräch zu Europa: Suppendialog
Beim gemeinsamen Kochen und Essen sollen Senioren mit Schülern aus Zittau zusammengebracht werden, um über die Zukunft Europas zu diskutieren: Wie stellen wir uns Europa in 20 Jahren vor? Was verbindet und was trennt uns von den Bürgern anderer EU-Mitgliedsstaaten? Wie können wir zu unserer Idealvorstellung Europas in der Zukunft beitragen? - Arbeitsgespräch: Wie lebt es sich als Minderheit in der Region?
Obwohl im nur 50 Kilometer entfernten Bautzen ein sorbisches Zentrum liegt, das einen starken Einfluss auf die Region hat, spielt die sorbische Minderheit in Zittau bislang kaum eine Rolle. Im Erfahrungsaustausch mit Vertretern der Sorben aus Bautzen, mit Verantwortlichen der Kulturhauptstadtbewerbung und mit internationalen Fachleuten von "Wir sind Europa" soll erörtert werden, wie der Alltag der Sorben aussieht und welche Rolle die regionale kulturelle Vielfalt für Europa spielen kann.
Veranstaltungen wie in Zittau gab es schon in Magdeburg, Berlin, Erfurt, Greifswald und Gelsenkirchen. Wieder sind fördermittel im Spiel: "Wir sind Europa" wird gefördert von der Stiftung Mercator.
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- Quelle: red | Foto: © Zittauer Anzeiger
- Erstellt am 29.05.2019 - 09:32Uhr | Zuletzt geändert am 29.05.2019 - 10:50Uhr
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