Pflegepersonal dringend gesucht

Zittau, 23. Februar 2015. Überall in Deutschland herrscht Mangel an Pflegepersonal. Der gestiegene Bedarf hängt zum großen Teil auch mit dem demografischen Wandel zusammen, der sich hierzulande immer weiter abzeichnet. Die Menschen werden immer älter und sind auf helfende Hände angewiesen. Aber auch die schlechte Wertschätzung der Berufsgruppe führt dazu, dass immer weniger Leute diese Branche für Ihren Berufsweg einschlagen. Immer mehr Initiativen und Organisationen versuchen deswegen jetzt, den Menschen die Pflegeberufe wieder schmackhafter zu machen.
Abbildung: Sich die Zeit zu nehmen, auch nach der Pflege noch bei den Patienten zu bleiben, ist für viele Pfleger gar nicht möglich. Foto: © istock.com/SarahlWard

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Warum ergreift keiner mehr Pflegeberufe?

Ein Punkt, der viele junge Menschen davon abhält, einen Pflegeberuf zu ergreifen, ist die geringe Wertschätzung, die diesen Berufen aus der Gesellschaft entgegengebracht wird. Nur weil Berufe wie Krankenschwestern und Pfleger keinen akademischen Grad erfordern, werden sie oft als einfache Berufe, die jeder machen könnte, abgestempelt. Doch was bei den pflegerischen Tätigkeiten viel mehr anstrengt, ist die psychische Belastung, der man unweigerlich ausgesetzt wird. Jeden Tag mit alten oder kranken Menschen umzugehen, kann nicht jeder. Deswegen sollte die Gesellschaft diese Berufsgruppe viel mehr schätzen, denn irgendwann im Leben ist jeder einmal auf helfende und professionell geschulte Hände angewiesen.

Ein zweiter Punkt ist die bis dato schlechte Bezahlung, die in vielen dieser Berufe üblich ist. Dabei sind die Arbeitszeiten nicht gerade familienfreundlich und viele in der Pflege tätige Menschen sagen selbst, dass sie auch nach Feierabend oder an freien Tag ihren Beruf nicht vergessen und sich in vielen Situationen dazu verpflichtet fühlen, helfend einzugreifen.

Punkte für die Ergreifung eines Pflegeberufes

Und trotzdem gibt es zum Glück immer noch Menschen, die gerne einer pflegerischen Tätigkeit nachgehen wollen. Dabei gibt es natürlich auch große Unterschiede. Nicht immer bedeutet ein Pflegeberuf auch das Arbeiten in einem Krankenhaus. Die EuroAkademie bietet eine Ausbildungsmöglichkeit zum Heilerziehungspfleger an, bei der man für den Umgang mit Menschen mit Handicap geschult wird. In diesem Beruf bekommt man oft mehr positive Rückmeldung zurück als in anderen Pflegeberufen. Man kann Menschen helfen, die ohne eine professionelle Unterstützung ihr Leben vielleicht nicht meistern könnten, und diese Menschen sind in der Regel unheimlich dankbar dafür. Das ist ein Erfolgsgefühl, das man nicht in vielen Berufen erleben kann.

Maßnahmen gegen den Pflegekräftemangel

Damit sich wieder mehr Menschen für Pflegeberufe interessieren, soll auch das Zeitproblem in den Krankenhäusern und Arztpraxen gelöst werden. Häufig kommen einfach zu viele Patienten auf einen Arzt oder einen Pfleger und so wird die Zeit für jeden einzelnen Patienten einfach zu kurz. Das stört Patienten und Pflegepersonal. Das Ziel ist es, wieder ein ausgeglichenes Verhältnis zu schaffen und somit die Qualität der Pflege zu erhöhen.

Außerdem soll mithilfe eines Mindestlohns eine bessere Vergütung gesichert werden. Dabei soll der Mindestlohn natürlich nur als untere Grenze dienen und nicht zwangsläufig als Standardsatz. Denn eins ist klar, wer gut ausgebildete Fachkräfte sucht, der sollte auch bereit sein, einen angemessenen Preis für die Arbeitskraft zu zahlen.

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  • Quelle: red | Foto Dame mit Pfleger: © istock.com/SarahlWard; Foto Mann mit Pflegerin: © istock.com/vgajic
  • Erstellt am 23.02.2015 - 08:09Uhr | Zuletzt geändert am 23.02.2015 - 08:29Uhr
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