Tag für Chemielehrer und Schüler
Zittau. 18. Februar 2015. Die Hochschule Zittau/Görlitz will mit der Veranstaltung "Schulpartnerschaften" Chemielehrer über das Hochschulpotenzial in der Chemieausbildung informieren und Schülern Einblicke in die Ausbildungsinhalte geben. Die Hoffnung: Junge Ostsachsen belegen naturwissenschaftliche Studiengänge an der Hochschule im ostsächsischen Dreiländereck.
Hochschule will zukünftige Studenten anfixen
Seit 15 Jahren arbeitet die Fachgruppe Chemie der Hochschule Zittau/Görlitz mit der Regionalstelle Bautzen der Sächsischen Bildungsagentur zusammen. Frank Liebner, Chemielehrer am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Löbau und Beratungslehrer in der Regionalstelle für das Fach Chemie für die ostsächsischen Gymnasien, gehört zu den wesentlichen Unterstützern der Zusammenarbeit.
Seit dem Jahr 2000 kommen immer wieder Lehrer zur Weiterbildung und Schüler zu Praktika an die Hochschule. Daraus habe sich eine enge Zusammenarbeit entwickelt, der Veranstaltungsorganisator Prof. Klaus Seibt. Diese zeige sich beispielsweise in Chemieolympiaden, in den Spezialistenlagern Chemie, in Schülerakademien und Schülerpraktika. Damit sollen Schüler besonders aus den ostsächsischen Gymnasien für ein Studium in naturwissenschaftlichen Studiengängen begeistert werden. "Zu der Veranstaltung Ende Februar haben sich bereits über 200 Lehrer und Schüler angemeldet. Diese große Resonanz freut uns sehr", berichtet Prof. Seibt.
Die angebotenen Vorträge unterstützen zudem auch die Vorbereitung der Schüler auf die kommende Abiturprüfung. Für die Lehrer ist es ebenfalls ein Zugewinn an Wissen, indem moderne chemische Anwendungen, wie z. B. Brennstoffzellen, Lithiumionenbatterien oder die Themen zur Farbstoffchemie demonstriert werden. Eine weitere Anwendung ist Polyethylenschaum für die Verpackungsindustrie.
Den Abschluss der Veranstaltung bildet eine fulminante Schauvorlesung, bei der Mitglieder der Fachgruppe Chemie neben ihren chemischen Kenntnissen auch ihr schauspielerisches Talent zum Einsatz bringen.
Die Veranstaltung wird unterstützt durch den Verband der Chemischen Industrie, der Gesellschaft Deutscher Chemiker, dem Förderverein der Hochschule Zittau/Görlitz, die Hochschule Zittau/Görlitz und die Regionalstelle Bautzen der Sächsischen Bildungsagentur. Dabei ist auch die Studienberatung der Hochschule und wird Fragen zu den anderen Studienangeboten der Hochschule Zittau/Görlitz beantworten.
Hingehen!
Donnerstag, 26. Februar 2015, 9 bis 15 Uhr,
Theodor-Körner-Allee 8, Haus 4 (Peter-Dierich-Haus), 02763 Zittau.
Programm:
Pauker und Schüler der Sekundarstufe II können individuell oder gemeinsam teilnehmen. Insbesondere die Inhalte der angebotenen Vorträge I und II orientieren sich am Sächsischen Lehrplan für Chemie der Sekundarstufe II.
- 09.00 bis 9.15 Uhr: Begrüßung im Raum 0.01
- 09.15 bis 10.45 Uhr Vortrag "Vom Isenheimer Altar zu den Beatles",
Prof. Dr. Klaus Roth; Freie Universität Berlin, Raum 0.01 - 10.45 bis 11.30 Uhr: Pause mit vorbereitetem Imbiss
- 11.30 bis 13.00 Uhr:
Vortrag I: Farbe – eine interdisziplinäre Betrachtung
Prof. Dr. D. Greif, Hochschule Zittau/Görlitz
Vortrag II Umwandlung Chemische Energie in Elektroenergie (Elektrochemie)
Prof. Dr. K. Seibt, Prof. Dr. J. Weber, Hochschule Zittau/Görlitz
Workshop Kleine spannende Geschichten des Mittelalters
Frau S. Wicke; Fachlehrer für Chemie und Biologie, Chemielehrerfortbildungszentrum Leipzig/Jena - 13.00 bis 13.30 Uhr Kaffeepause
- 13.30 bis 15.00 Uhr Die Hochschule Zittau/Görlitz stellt sich vor
Alle Teilnehmer erhalten Informationen über Studiengänge im Bereich der Naturwissenschaften. Schauvorlesung
Anmelden!
Als Lehrkräfte über das Chemielehrerfortbildungszentrum Leipzig/Jena (http://www.uni-leipzig.de/~lfbz/).
Wer Schüler mitbringt: außerdem Kontakt mit Frank Liebner (Frank_Liebner@t-online.de) aufnehmen.
Unter allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden wertvolle Buchpreise, gesponsert durch den Verlag Wiley-VCH (Weinheim), verlost.
Eröffnungsvortrag: Vom Isenheimer Altar bis zu den Beatles
Auf dem Isenheimer Altar verstört uns Mathias Grünewald bei der fantasievollen Darstellung der "Versuchung des heiligen Antonius" mit einer Schar ganz fürchterlicher Dämonen, die den verzweifelten Heiligen von allen Seiten bedrängen und malträtieren. Ganz besonders berührt uns ein mit Eiterbeulen übersäter Krüppel, der unsägliche Schmerzen erleidet, Folgen der Volksseuche "Antoniusfeuer". Es dauerte Jahrhunderte bis diese epidemieartig auftretenden Krankheit als eine Vergiftung durch den auf Roggen wachsenden Mutterkornpilz erkannt wurde. Beleuchten wir, welchen verhängnisvollen Einfluss die Gifte des Mutterkorns in der Geschichte der Menschheit gespielt haben und was die Beatles damit zu tun haben.
Vortrag I: Farbe – eine interdisziplinäre Betrachtung
Die Vorlesung „Farbe – eine interdisziplinäre Betrachtung“ richtet sich zum einen an die Schüler der 12. Klasse, die sich für einen Leistungskurs Chemie eingeschrieben haben und zum anderen an alle interessierten Chemielehrer. Durch die fachübergreifende und interdisziplinäre Darstellung der Vorlesungsinhalte erwerben die Hörer Wissen über Stoffe und Reaktionen, die die Vielfalt und Komplexität chemischer Vorgänge in allen Lebensbereichen erkennen lassen.
Vortrag II: Umwandlung Chemische Energie in Elektroenergie (Elektrochemie)
Die Energiewende in Deutschland wird nur gelingen, wenn effektive Möglichkeiten der zwischenzeitlichen Speicherung von Überschussenergie aus der nichtkonventionellen Stromerzeugung (Wind, Sonne u. a.) gefunden werden (Elektrochemische Stromquellen, Wasserstofferzeugung u. a.). Ausgehend von einem knappen Abriss der Grundlagen der Elektrochemie (Elektrodenpotential, NERNSTGleichung u. a.) sollen ausgewählte moderne Verfahren der Energieumwandlung und -speicherung sowie deren Anwendung vorgestellt werden.
Workshop: Kleine spannende Geschichten des Mittelalters
Ein spannender Chemieunterricht sollte mit einer faszinierenden Motivation beginnen. Warum nicht kleine chemische Geschichten nutzen, die auch zu einem Theaterstück erweitert werden könnten. In einer Chemie-Theater AG wurden kleine Geschichten des Mittelalters entwickelt, die verbunden mit einfachen, aber beeindruckenden Experimenten an verschiedenen Stellen des Unterrichts einzusetzen sind. Der motivierende Effekt kann aufgegriffen und die zugrunde liegenden chemischen Vorgänge können erforscht werden. Die Kursteilnehmer sollen chemische Geschichten als Potenzial eines pannenden Chemieunterrichts kennen lernen und in dem anschließenden Workshop selbst erproben.
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- Quelle: red
- Erstellt am 18.02.2015 - 20:41Uhr | Zuletzt geändert am 03.07.2019 - 02:14Uhr
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