Gunkel: Bundesregierung bei Energiewende weiter hilflos

Zittau, 18. August 2012. Zum von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) vorgelegten Zehn-Punkte-Plan zur Energiewende erklärt Wolfgang Gunkel, Sprecher der Landesgruppe Sachsen innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion: "Die Energiewende bleibt bei CDU und FDP ein ungeliebtes Kind, das ihnen die Kanzlerin untergeschoben hat. Anders lässt sich der hilf- und planlose Aktionismus, der im Zehn-Punkte-Plan des Bundesumweltministers zum Ausdruck kommt, nicht erklären."

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Kostenlose Energieberatung ist nichts neues

Der Plan setze, so Gunkel weiter, weder dem Widerstand in Industrie und Politik, wo stets nur die kurzfristigen Kosten der Energiewende beklagt würden, ein langfristiges Konzept entgegen, noch stoppe er die für einen ganzen Wirtschaftszweig verhängnisvolle Solarpolitik von Wirtschaftsminister Rösler.

Die von Altmaier vorgeschlagene kostenlose Energieberatung für private Haushalte gebe es in vielen Kommunen schon lange. Gunkel vermisst von Altmaier ein Konzept für eine tiefgreifende Verbesserung der Energieeffizienz: "Entscheidende Fragen wie der Netzausbau und die Verteilung der Kosten bei der Energiewende ohne klare Antworten."

Die Industrie werde nach dem Gießkannenprinzip finanziell bei der Förderung erneuerbarer Energieträger und bei den Netzgebühren entlastet, anstatt nur solche Branchen gezielt zu fördern, die sonst im internationalen Wettbewerb nicht konkurrenzfähig wären, kritisiert Gunkel und fasst zusammen: "Das alles hat weder Hand noch Fuß, geschweige denn einen erkennbaren, auf Erfolg ausgelegten Plan.“


Kommentar:

Die Welt dürfte durchaus verwundert sein über die Deutschen - bringen die doch freiwillig eine ambitionierte Energiewende ins Rollen, stellen Großunternehmen von den Lasten der Energiewende, unter der Mittelständler und Privathaushalte um so stärker ächzen, frei und vernichten ihre Solarindustrie.

Ein tiefgreifender Umbruch in der Energieversorgung der ganzen Bundesrepublik kann nicht angegangen werden ohne klare Strategie und ausgefeiltes Konzept. Der vieldiskutierte Netzausbau, mit dem in Off-Shore-Anlagen aus Windenergie erzeugter elektrischer Strom von Norddeutschland in die Industriezentren des Südens transportiert werden soll blendet die Frage der dezentralen Stromerzeugung aus. Ist es nicht so, dass die Off-Shore-Windparks eine Ersatzspielwiese für Energiekonzerne sind, deren Macht nach dem Kernkraft-Aus und dem Rückgang der Kohleverstromung zugunsten mittelständischer Stromlieferanten und der Stromerzeugung in privaten Haushalten sinkt?

Das bei der Bundesregierung so beliebte "alternativlos" lässt sich auf der Suche nach dem richtigen Weg durch die Energiewende nicht anwenden - Möglichkeiten gibt es viele. Wenn Gunkel als Bundestagsabgeordneter hier klare Antworten fordert, macht er einen guten Job,

meint Ihr Fritz R. Stänker

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  • Quelle: red
  • Erstellt am 18.08.2012 - 12:28Uhr | Zuletzt geändert am 21.09.2022 - 19:46Uhr
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