SPD Zittau zur Kulturraum-Debatte
Zittau. Das Theater Zittau ist für den SPD-Ortsverein Zittau ein wichtiges Standbein für die Stadt und ihre Bürger. Vor diesem Hintergrund diskutierte der SPD-Ortsverein Zittau am 28.Juni 2011 gemeinsam mit Zittauer Bürgerinnen und Bürgern und der kulturpolitischen Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Dr. Eva-Maria Stange über die weitere Entwicklung der Kultur in Zittau und des Zittauer Theaters.
Stadt Zittau soll ein aktiver Gesellschafter sein
„Die durch die schwarz-gelbe Landesregierung vorgenommen Kürzungen der Kulturraummittel um 3,7 Mio. Euro reißt eine tiefe Wunde von fehlenden 516.000 Euro in der Region. Gerade in einer durch Abwanderung und infrastrukturelle Benachteiligung geprägten Region ist die Kultur ein wichtiges Element, um den Menschen Lebensqualität und Identität zu geben. So ist auch das Theater in Zittau seit mehr als 200 Jahren eine nicht weg zu denkende kulturelle Einrichtung für die Zittauer. Die Frage der Art und Weise der Fusion beider Theater in Zittau und Görlitz, muss auch mit Blick auf regionale Bedeutung entschieden werden. Ich kann der Stadt Zittau daher nur empfehlen, selbst aktiver Gesellschafter der neuen Theater GmbH zu werden. Nur so können die Zittauer im Zuge der Umsetzung des Fusionsprozesses ihre Vorstellungen und Interessen mit einbringen“, sagte Dr. Stange in einem Statement nach der Diskussionsrunde.
Kommentar:
Mal mit einfachen Worten gesagt: Kultur ist nicht das was man sich leisten kann, wenn die Wirtschaft brummt - vielmehr haben Menschen Kultur gemacht und leben Kultur selbst unter widrigsten Bedingungen, denn ohne Kultur ist alles nichts.
Ob eine Fusion der traditionsreichen Häuser in Zittau und Görlitz tatsächlich auf Dauer Fortschritt bringt, darf bezweifelt werden. Kultur lebt von Vielfalt, von der Vielfalt der Macher, des Angebots wie von der Vielfalt der Ansprechpartner.
Der betriebswirtschaftliche Optimierungsaspekt einer Fusion ist gewöhnlich nur von kurz-, allenfalls mittelfristiger Natur. Wer wagt es, Häuser mit langer Tradition (Ziitau 200 Jahre, Görlitz 160 Jahre) solchen Überlegungen zu unterwerfen?
Bereits jetzt kooperieren die drei Bühnen in Zittau, Görlitz und Bautzen und bieten so in den drei Städten neben den Philharmonischen Konzerten auch ein komplettes Programm mit Musiktheater, Ballett und Schauspiel.
Drei Theater sind stärker als zwei oder eins,
denkt Ihr Fritz R. Stänker
Ergebnis: Kulturförderung kürzen?
Umfrage seit dem 30.06.2011
Teilnahme: 58 Stimmen
Kulturraumdebatte
Von Wolfgang Gunkel am 05.07.2011 - 14:51Uhr
Ich unterstütze die Haltung von Fritz R. Stänker und der stellv. Fraktionsvorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion Dr. Eva-Maria Stange.
In diesem Zusammenhang warne ich wiederholt vor den Plänen einer Dreierfusion der Theater in Görlitz, Zittau und Bautzen. Das Deutsch-Sorbische Volkstheater Bautzen als einziges bikulturelles Theater Deutschlands muss auch zukünftig dem besonderen Auftrag gerecht werden können. Aus meiner Sicht wäre es spätestens jetzt dringend erforderlich, über die Sparmaßnahmen im Kulturraum und im Sozialbereich seitens des Landrates nachzuverhandeln. Wenn es Schule macht, dass trotz massiven Lohnverzichts der Theaterschaffenden ein Stellenabbau nicht auszuschließen ist, dann ist im Interesse der Theatermitarbeiter und des Gemeinwohls die Notbremse zu ziehen - so meine Meinung.
Darüber hinaus begrüße ich das Engagement der Zittauer Sozialdemokraten, die mit Ihrer Unterschriftensammlung und unterschiedlichsten Initiativen auf die Fehlentwicklung im Kulturbereich aufmerksam machen.
Kultur wird fälschlicherweise immer noch von vielen Politikern als reiner Kostenfaktor eingestuft. Eine starke Kultur ist ein Markenzeichen für das Bildungsniveau, die Lebensqualität einer Stadt und Region und somit Motor für den Wirtschaftsstandort. Diesen „immateriellen Profit“ gilt es zu nutzen.
Ich fordere Landrat Lange auf, zu überdenken, dass mit der Ausrichtung der Theater im Landkreis Görlitz und im Kulturraum letztlich auch der Grundstein für die zukünftige Richtung des Landkreises gelegt wird.
Der Landrat steht vor der Entscheidung, ob der Landkreis sich immer mehr als „Problemzone“ oder wichtiger Knotenpunkt und Brückenbauer auch in Richtung Osteuropa entwickelt.
Wolfgang Gunkel
MdB und Sprecher der Landesgruppe Sachsen innerhalb der SPD-Bundestagsfraktion
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- Quelle: red | Fritz Rudolph Stänker
- Erstellt am 30.06.2011 - 09:16Uhr | Zuletzt geändert am 30.06.2011 - 09:22Uhr
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