Neugersdorf kann Industriebrachen beseitigen

Neugersdorf | Dresden, 13. Oktober 2010. Die Landesdirektion Dresden hat der Stadt Neugersdorf bereits Ende September 2010 rund 300.000 Euro zur Beseitigung von Industriebrachen bewilligt. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

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Alte Industriestandorte sollen das Stadtbild nicht mehr trüben

Damit können die Gebäudekomplexe in der Rudolf-Breitscheid-Straße 35a und 37a abgerissen werden. Die Vorhaben schlagen mit rund 250.000 Euro bzw. 150.000 Euro zu Buche.

Die EFRE-Mittel decken 75 Prozent der Kosten. Weitere 15 Prozent finanzieren der Bund und der Freistaat Sachsen. Die Stadt Neugersdorf übernimmt 10 Prozent der Kosten.

Grüne Wiese statt Industrie

Die geförderten Maßnahmen umfassen neben dem Abriss auch die Beseitigung von Altlasten sowie das Herrichten der Geländeoberflächen für die Nachnutzung als Grün- oder Verkehrsfläche.

Beide Vorhaben sind bis zum 30. September 2013 durchzuführen und abzurechnen. Mit der Zuwendung übernimmt die Stadt Neugersdorf die Verpflichtung, die Gelände zehn Jahre lang als Grün- oder Verkehrsfläche zu verwenden und entsprechend zu unterhalten.

Die Brachen befinden sich in einem im Jahr 1870 erschlossenen und bebauten Industrieareal. Das Objekt Rudolf-Breitscheid-Straße 35a wurde zuletzt vom VEB Herrenmode Dresden genutzt.
Das Objekt Rudolf-Breitscheid-Straße 37a war Produktionsstädte des VEB Oberlausitzer Möbelwerke.

Beide Gebäudekomplexe stehen aufgrund des "strukturellen Wandels" seit längerem leer. Durch die innerstädtische Lage wirken sich die Brachen störend auf das Stadtbild aus. Mit dem Abriss wird dieser Missstand nun beseitigt.


Kommentar

Der Dieb, den keiner halten kann - wenigstens ist er erkannt: Der "strukturelle Wandel".

Der ist also Schuld, dass die Industriegebäude spurlos verschwinden sollen. Wie konnte das geschehen?

Na, weil keiner mehr zum Arbeiten hingegangen ist. Wie konnte das geschehen?

Weil die Arbeit nicht mehr bezahlt wurde. Wie konnte das geschehen?

Weil die Unternehmen keinen Markt mehr hatten, also keine Abnehmer. Wie konnte das geschehen?

Weil Unternehmen lieber dort produzieren, wo es nicht so darauf ankommt. Auf was?

Auf Umweltschutz, auf soziale Rahmenbedingungen, auf faire Entlohnung, auf Demokratie.

Gib dem Kapitalisten 300 Prozent Profit, und er produziert sogar in einem kommunistischen Land und stärkt damit das Regime.

Fazit: Also, ich kaufe nichts mehr von Unternehmen, die das demokratische Deutschland verlassen haben, um in einem Land zu poduzieren, das Demokratie und Menschenrechte mit Füßen tritt.

Das ändert sicher nichts, aber ich kann in den Spiegel sehen.

Und wohin schauen unsere Politiker?

Ihr Fritz R. Stänker



Update:
Der Wandel kommt nicht zum Stillstand, nie. Unternehmen müssen vorbereitet sein, das Stichwort lautet Change Management
.

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  • Quelle: red | Fritz Rudolph Stänker
  • Erstellt am 13.10.2010 - 08:42Uhr | Zuletzt geändert am 10.08.2021 - 16:20Uhr
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