Tür zum Arbeitsmarkt offen halten
Zittau, 10. September 2009. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Gunkel hat den Fachdienst für Beschäftigung und Arbeit in Zittau besucht. Er will die ALG 2 (bekannt als Hartz IV) - Empfängern die Chancen für den ersten Arbeitsmarkt erhalten.
Gunkel: Langzeitarbeitslosigkeit erfordert Wiederbelebung des zweiten Arbeitsmarktes
Knapp 70 Prozent aller ALG 2 - Empfänger im Altkreis Löbau-Zittau sind langzeitarbeitslos, ein großer Teil davon bereits länger als fünf Jahre.
Wer trotz Trainings- und Qualifikationsmaßnahmen jahrelang aus einem regulären Arbeitsverhältnis raus ist, hat es schwer, wieder auf dem ersten Arbeitsmarkt, also in einer regulären Beschäftigung, Fuß zu fassen. Diese Problematik beschäftigte Wolfgang Gunkel, MdB, bei einem Arbeitsgespräch mit dem Leiter des Fachdienstes für Beschäftigung und Arbeit, Gernot Kaus, in Zittau.
"Um Langzeitarbeitslosen die Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht zu verbauen, muss als Anschlussmöglichkeit die Förderung des zweiten Arbeitsmarktes in der nächsten Legislaturperiode des Deutschen Bundestages sofort auf die Tagesordnung", äußerte sich Gunkel im Anschluss.
Kommentar
Der zweite Arbeitsmarkt ist ein umstrittenes Instrument. Unternehmen beklagen den Verlust von Aufträgen, weil Beschäftigte aus diversen Förderprogrammen und Maßnahmen als Konkurrenz aufträten.
Mag ja vorkommen. Jedoch sollten die Krtitiker bedenken was geschieht, wenn ein großer Anteil der Bevölkerung - das könnten in der Region schätzungsweise um die fünfzig Prozent sein - nicht mehr geregelt beschäftigt wird.
"Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit" ist ein Synonym für den Versuch, die Zerstörung von Existenzen und Familien einzudämmen. Leben ist doch mehr als Ernährung und ein Dach über dem Kopf. Beschäftigung ist das vielleicht wichtigste Element der Sozialisierung. Anerkennung, Engagement, Sinnerfüllung hängen davon ab.
Deshalb ist der zweite Arbeitsmarkt unverzichtbar. Sonst entstehen Slums, in denen die vom Arbeitsprozess Ausgestoßenen leben, mit sozialen Folgen über Generationen hinweg.
Es ist doch schon jetzt schlimm genug,
meint Ihr Fritz. R. Stänker
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- Quelle: /red | Fritz Rudolph Stänker
- Erstellt am 10.09.2009 - 10:19Uhr | Zuletzt geändert am 06.06.2020 - 09:50Uhr
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