Linke erinnern an Oktoberrevolution
Zittau, 30. Oktober 2017. Zu einer "thematischen Gesamtmitgliederversammlung" lädt der Zittauer Ortsverband der Linkspartei alle Mitglieder, Sympathisanten und Interessierten ein. Anlass ist der hundertste Jahrestag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution am 7. November. Das Datum resultiert aus dem damals in Russland noch geltenden, von Julius Cäsar eingeführten Julianischen Kalender. Der im Jahr 1582 von Papst Gregor XIII eingeführte Gregorianische Kalender, der noch heute in der westlichen Welt gilt, hatte eine neue Schaltjahresbedingung eingeführt, um Abweichungen auszugleichen. Da er zehn Tage übersprang, liegt der Jahrestag der Oktoberrevolution heute im November.
Eine Revolution mit gravierenden Folgen
Die Vorgeschichte der Oktoberrevolution, ihr Ablauf und ihre Folgen gehören schon heute zu den ganz spannenden Kapiteln der Menschheitsgeschichte. Sie zeigen, wie Macht ohne demokratische Kontrolle schnell pervertiert.
Das kaiserliche Deutschland hatte Lenin (Wladimir Iljitsch Uljanow / Владимир Ильич Ульянов), dem Revolutionsführer, die Reise aus der Schweiz nach Russland ermöglicht und den Umsturz wohl auch mit einem enormen Geldbetrag unterstützt. Nach der Februarrevolution, die zur Entmachtung des Zaren führte, wurde mit der Oktoberrevolution die Provisorische Regierung beseitigt und das Sowjetsystem (Rätesystem) installiert. Zu den Folgen gehörte ein lang anhaltender Bürgerkrieg und die Intervention von Truppen aus Großbritannien, Japan, Griechenland, Frankreich und den USA, die erst 1922 gänzlich beendet werden konnte. Allerdings waren die Briten nicht unwillkommen, weil nach dem "Raubfrieden" von Brest-Litowsk zu starker Einfluss der Deutschen befürchtet wurde.
Die deutschen Truppen waren ab Mitte Februar 1918 enorm vorgerückt und hatten Anfang März Kiew eingenommen. Die Sowjetmacht musste also einen schnellen Friedensschluss herbeiführen, was auf der Grundlage des allerersten Erlasses der "Arbeiter- und Bauern-Regierung", des "Dekrets über den Frieden" (Декрет о мире) vom 8. November 2017, gelang. Es war von einer kleinen Gruppe um Lenin, die einen "Frieden um jeden Preis" erreichen wollte, initiiert worden und fand unter den Revolutionären erst dann breitere Zustimmung, als die militärische Lage aussichtlos wurde.. Das Dekret und der Friedensschluss waren auch von großer Bedeutung für die Russlanddeutschen.
Nachdem Tod Lenins die Sowjetunion durch das Terrorregime Stalins geprägt und entwickelte sich nach dem Zweiten Weltkrieg zur zweiten "Supermacht" neben den USA. Sie nutzte den Marxismus leninistischer Prägung zur Rechtfertigung ihrer Gewaltdiktatur.
Was blieb
Trotz einzelner technologischer Spitzenleistungen ist heute vor allem die robuste "Russentechnik" in Erinnerung, die ihrerzeit gern liebevoll verballhornt wurde. Beispielsweise hatte der Pkw "Saporoschez" (Запорожец / dt. "der Saporoschezer", weil in Saporosche gebaut), Beinamen wie "T34 Sport" (der Motor basierte tatsächlich auf einem Panzer-Anlassmotor) oder "Stalins letzte Rache". Äußerlich hatte das Modell in erster Auflage eine verblüffende Ähnlichkeit mit einem kleinen Fiat, später mit dem NSU Prinz.Heute werden die "Errungenschaften" und "Helden" der sozialistischen Umstürze gern verklärt. Ein Beispiel ist Che Guevara, der – in linken Kreisen gesehen wie ein romantischer Held – folterte und mordete und sich Freude an Exekutionen vorwerfen lassen musste. Tamara Bunke, 1952 aus Argentinien in die "DDR" gekommen, schloss sich Guevara 1961 an. Sie wurde 1967 am Rio Grande erschossen. In Zittau gibt es den Tamara Bunke Verein, der sich für die internationale Jugendverständigung und sozial engagiert.
Linke Mitgliederversammlung: 100 Jahre Oktoberrevolution
Dienstag, 7. November 2017, 18 Uhr,
Büro der Linkspartei, Äußere Weberstraße 2, 02763 Zittau.
Musikalische Einstimmung:
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- Quelle: red | Grafik: OpenClipart-Vectors, Foto Winterpalast: Valentina1111, beide pixabay und Lizenz CC0 Public Domain
- Erstellt am 30.10.2017 - 08:49Uhr | Zuletzt geändert am 30.10.2017 - 11:13Uhr
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