Was ist bloß in Zittau los?

Bild zu Was ist bloß in Zittau los?Zittau, 8. September 2012. "Was ist bloß in Zittau los?", fragt der Kommentator des Görlitzer Anzeiger am 8. September 2012 in Bezug auf das "Fachmarktzentrum Zittau". Am gleichen Tag will das "Zittauer Stadtforum" Flyer verteilen, die einen Beitrag zu diesem Bauvorhaben aus "DIE WELT" und einen bislang unbeantworteten kritischen Brief der Deutschen Stiftung Denkmalschutz an den Zittauer Oberbürgermeister wiedergeben.

Abb.: Salzhaus und Samariterbrunnen wären in unmittelbarer Nachbarschaft
Archivbild Juli 2007: © BeierMedia.de
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Ist das historisch oder kann das weg? Darf das durch Beton ersetzt werden?
Archivbild Juli 2007: © BeierMedia.de

Zusätzlich Öl ins Feuer gegossen hatte erst kürzlich der Zittauer Stadtrat Dietrich Thiele, der mit harschen Worten der verdienstvollen Stiftung Einmischung in die Belange der Großen Kreisstadt Zittau vorgehalten und die Kritiker des Fachmarktzentrums in seiner aktuellen Planung als "Wutbürger" diffamiert hat.

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vom 8. September 2012:

Flugblattaktion zum Fachmarktzentrum Zittau


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Kommentare Lesermeinungen (9)
Lesermeinungen geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion, sondern die persönliche Auffassung der Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich das Recht zu sinnwahrender Kürzung vor.

Was ist eine Schande oder ein Skandal?

Von Peter Dorn am 18.02.2014 - 02:16Uhr
Für alle hellwach Interessierten eine Wertung zum Meißner Centerbau der AVW AG Hamburg bei QYPE von Lenny-DD, 23. September 2012!

Ein Gast aus Bayern hatte den dortigen Centerbau der AVW AG Buxtehude/Hamburg eine Schande für die Stadt Meißen genannt. Ein Ur-Meißner antwortete vorbildlich beherzt, tapfer, wahrhaft und selbstbewusst:

"Hallo, das ist keine Schande für die Stadt. Es ist eine Schande für diejenigen, die diesen Schwachsinn zu verantworten haben. Es ist eine Schande für eine willfährige Mehrheit von Stadträten und vor allem für den Bürgermeister Herrn Raschke – sie haben sich den realistischen Bedenken verantwortungsbewusster Bürger gegen das Center verschlossen und Gutachten öffentlicher Einrichtungen ignoriert. Und niemand will jetzt mehr etwas davon wissen – das ist die Schande. Eine überwiegende Mehrheit, u.a. eine Abstimmung bei Meißen-TV, hatte den Bau des Centers abgelehnt. Die (...) Argumente des Investors von einer Magnetwirkung und Kaufkraftzuwachs für Meißen erweisen sich jetzt als Hirngespinste und realitätsfremd.

Mir tun nur die Mitarbeiter in den Arkaden leid, die auf einen sicheren Job dort gehofft hatten, das wird wohl nichts.
Und die Stadt Meißen wird mit diesem Übel leben müssen.
Ich habe das nur geschrieben, damit Du auch weißt, warum das alles so ist, wie in den vielen einzelnen Beiträgen ersichtlich.
Ich würde mich aber auf einen erneuten Besuch Deinerseits hier freuen, bin ein Urmeißner. Grüße nach Bayern!"

Und vergessen wir nicht, was Hansi Strobel aus Leer sagte, der mit den seinen ein ECE-Center in seiner Stadt verhinderte: "Ja. ich habe zwei Jahre geopfert. Ja, ich musste extrem fleißig sein von morgens bis abends. Ja, es hat sehr viel Nerven gekostet, und ich musste lernen, dass es nichts bringt, immer nur als Softie aufzutreten. Doch zuletzt hat sich die Bevölkerung auf unsere Seite geschlagen."... Entscheidend in Leer war offenbar "ein Trommelfeuer mit 600 bis 1.000 Euro teuren Anzeigen in der Lokalpresse", um die Bürger der Stadt wirklich umfassend wahrhaftig zu informieren und zu warnen (Haus & Grund Magazin Sachsen, 11/2012, Seite 10 und 11. Da steht auch viel über Zittau! Sehr empfehlenswert für Wahrheitssucher!)

Übles Strickmuster für Center in Innenstädten!

Von Peter DORN am 30.01.2014 - 22:01Uhr
Reklame-Riedel von der Böhmischen Straße in Zittau sagte, dass er schon viele Autos mit seiner Werbung für die Oberlausitz gestaltet habe, also Umgebindehaus, Hochwald, Oberlausitzfahnen und: "Oberlausitz - Kleinod in Sachsen". Die fahren dann durch Deutschland und Europa und die anderen wundern sich, dass die Reisenden nicht wie in Leipzig sprechen, z.B.: "Gomm, Garli, gehmer gecheln!"...

Zusammen mit der heimischen Architektur ist es etwas Besonderes, wenn bei uns noch jemand Dialekt spricht und versteht. Freilich sind das zwar wichtige Gegebenheiten, aber in Zittau nicht entscheidend. Da muss nicht jeder wissen, was ein Noamitchbraatl ist, aber jeder in der Region muss wissen, was Architekt Walter Brune schon 2006 schrieb:

"90 große Center sind allein in Deutschland zur Zeit in Planung... Wenn diese ... tatsächlich verwirklicht werden, wird es zukünftig hunderte vernagelter Schaufenster in den betroffenen Städten geben... Es wird keine Chance bestehen, je wieder einen Nachfolgemieter anzusiedeln. Unsere Städte erhalten dadurch völlig andere Gesichter; leider keine besseren.
Auch der Werteverfall der Immobilien an diesen Straßen wird unvorstellbare Ausmaße annehmen. Mancher Hausbesitzer, welcher seine Altersrente durch Mieteinnahmen gesichert sah, wird enttäuscht mit dem Schwund des wichtigsten Mieters im Erdgeschoss leben müssen. Angesichts dieses Wertverfalls werden viele Banken ihre Hypotheken zurückfordern oder die Gebäude zu einem Dumpingpreis versteigern. Insolvenzwellen werden die Städte heimsuchen...
Die Unvernunft der Politiker und das rücksichtslose Gewinnstreben vieler Investoren kennt keine Grenzen. Es werden hoch bezahlte Gutachter mobilisiert, um die Folgeprobleme zu bagatellisieren. Dass die Errichtung immer neuer Shoppingcenter sinnvoll und nötig ist, konnte bisher kein bezahlter Gutachter beweisen. Behauptungen sind hier die Grundlage falschen Handelns. Macht es Sinn, dass hunderte oder tausende Einzelhandeltreibende in den gewachsenen Einkaufsstraßen ihre Existenz verlieren, damit jeweils ein einzelner Investor ein Groß-Shopping-Center betreiben kann...?
Einige Gutachter machen die Politiker gar Glauben, dass ihre Stadt die Einzige sei, die unter dem Einzelhandelsumsatzschwund leide und reden ihnen ein, den angeblich von Nachbarstädten geraubten Einzelhandelsumsatz mit Hilfe von großen Shopping-Centern wieder zurückzuholen. Wenn alle Städte den gleichen Gedanken hätten, von wo sollte denn da etwas zurückgeholt werden?
Nein, es geschieht hier ein nicht wieder gutzumachender Zerstörungsprozess der Innenstädte, welche nicht nur Heimat vieler Menschen, sondern vor allem Zentren unsere Kultur sind. Dies geht einher mit der Verarmung und Verödung, wie es uns durch viele amerikanische Großstädte bereits vorgemacht worden ist... Investoren, welche euphorisch erklären, sie würden mit ihren Projekten die Innenstädte beleben wollen, sind nichts anderes als Pharisäer, die in Wirklichkeit genau das Gegenteil des Gesagten verursachen, und dies wissentlich!
Um die Gewinne ihrer Konzerne immer größer anwachsen zu lassen werden aus gut belebten Straßen noch lebensfähige Einzelhandelsgeschäfte oder deren Umsätze skrupellos in die neuen großen Center abgezogen und damit diese zuvor attraktiven Straßen der Verwahrlosung preisgegeben... Größtmögliche Marktanteile zu erobern und anderen zuvorzukommen, ist ihre einzige Religion, Ethik ein Fremdwort.
Mit großem Geschick werden Politiker, die auf diesem Gebiet Laien sind, mit vielen Versprechungen und ohne Hinweis auf die schlimmen Konsequenzen zum Mitmachen überedet. Es gibt keine Marketing-Tricks, die nicht zur Anwendung kommen, um ihr Gewinnstreben zu steigern... Wenn Großinvestoren wie ECE mit ihren Großflächenzentren weiterhin über bislang von der Shopping-Center-Invasion verschont gebliebene deutsche Städte herfallen, wird sich die Städtekultur in unserem Land komplett verändern: wahrlich nicht zum Besseren. Dies hat nichts mit ökonomisch erfolgreicher und gesellschaftlich verantwortungsbewusster Stadtplanungspolitik zu tun, sondern gehört eher in die Kategorie Raubrittertum."

Architekt Walter Brune hat seinerzeit allen Städten in Deutschland und Österreich mit mindestens 50.000 Einwohnern das von ihm mit herausgegebene Buch "Angriff auf die City" für deren Bibliothek geschenkt. Seinerzeit war gar nicht abzusehen, dass hinter den sieben Bergen in der schönen Oberlausitz mit ihrer weltweit einmaligen Umgebindehauslandschaft sowie der in 776 Jahren gewachsenen Stadt Zittau mit vom genialen Karl Friedrich SCHINKEL geplanten Rathaus ein solcher Center-Angriff jemals zu befürchten sein würde... SCHINKEL hatte ja auch die Johanniskirche geplant. 1838 schrieb er in einem Briefe: "Die Ausführung ist so gelungen, daß ich bei meinem letzten Besuche in Zittau eine wahrhafte Freude darüber empfand."

Wer den verschrobenen Centerplan unterstützt, wird es nie auf einen Podest hoch oben im großartigen Bürgersaal des Zittauer Rathauses schaffen! Er kann bloß Schande ernten! Sinnbild für das unsinnige, monströse Center-Vorhaben könnte die Missgeburt eines struppigen, widerwärtigen Goldenen Kalbes mit zwei Köpfen sein!

Da lobe ich mir die selbstbewusste, heimatverbundene, einfallsreiche Werbung von Herrn Riedel für die Oberlausitz an mancherlei Autos. Das ist eine bessere Reklame für unsere Heimat!

Stadtverwaltung Zittau versteckt kritische Stellungnahmen!

Von Peter Dorn am 30.01.2014 - 21:52Uhr
Zittau ist NICHT durch Zufall für einen Centerbau in der historischen Innenstadt, einer der wertvollsten von ganz Sachsen, ausersehen. Es ist auch nicht extra ausgewählt oder gar durch ein höheres Schicksal dafür prädestiniert. Das Strickmuster ist ganz gewöhnlich und in Deutschland schon hundertfach gestrickt, Masche für Masche... Was tun da z.T. die Zeitungen, z.B. die SZ? Was tun die Stadträte?

Als 2001 in Cottbus ECE ein Center bauen wollte, veröffentlichte der "Märkische Bote" wesentliche Passagen der "Entwicklungsvereinbarung" zwischen Stadtverwaltung und ECE. Noch kurz vor der Veröffentlichung stritten einzelne Stadträte die Existenz einer solchen Vereinbarung total ab. Andere wollten jedoch ihr Recht auf Einsichtnahme wahrnehmen. Denen legte man absurde, unstatthafte Hindernisse in den Weg. "...nein, keine Kopie!" Und die vom Souverän der Stadt, also von den Bürgern der Stadt, als deren Sachwalter über Wohl und Wehe ihrer Heimatstadt gewählten und somit den Bürgern gegenüber verantwortlichen Stadträte sollten sich vor Einsichtnahme verpflichten, absolutes Stillschweigen über das Gelesene zu wahren.

EINE Stadträtin trotzt tapfer solcher Art der Inquisition, schreibt die Vereinbarung eifrig Wort für Wort ab. Wenig später ist der gesamte Text im Internet zu lesen. Dieser einen TAPFEREN Frau ist es zu verdanken, dass danach alle das ECE-Drehbuch kennen. Tja, nicht nur in Zittau, auch in Cottbus sprach man schon vor 14 Jahren von "frühzeitiger Bürgerbeteiligung"... Von den in Cottbus abgegebenen etwa 260 schriftlichen Äußerungen der Bürger zum Center sprachen sich nur 2 für das Center aus, der Rest war ablehnend. 2002 ergab die Wahl des Oberbürgermeisters das schon erwartbare Ergebnis. Die parteilose Centergegnerin Karin Rätzel gewinnt mit fast 2/3 der Stimmen! Centerbefürworter Derling erhielt 17 %... Die "Lausitzer Rundschau" schrieb, das ist "eine Ohrfeige für die Entscheidungsträger im Rathaus und in den Parteien, die mit ihrer Politik die Cottbusser nicht mehr erreichen".

Vertrauen kann man also nicht erbetteln. Vertrauen setzt Offenheit voraus, zumal in Mitteleuropa, auch in Zittau. In Zittau werden seit Monaten etliche neuere Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange vor den Bürgern versteckt. Die Stadträte können die Texte neuerdings im Technischen Rathaus, im einstigen NVA-Gelände, einsehen. Es gibt keine Kopie. Sie dürfen sich Notizen machen... Zittau 2014!

Altes Strickmuster, Masche für Masche!

Bei vielen Center-Ablehnung statt "Vorfreude"!

Von Peter Dorn am 22.01.2014 - 13:53Uhr
Das Urteilsvermögen vieler Zittauer kann nicht durch alberne Ablenkung, Freibier oder unnütze Gesellschaftsspiele getrübt werden.

Eine Familie schrieb: Wir lehnen den Bau des "Fachmarktzentrums" entschieden ab! Durch Überalterung und Rückgang der Bevölkerung in Zittau und Umgebung nimmt die Kaufkraft erheblich ab, so dass jetzt schon um den Bestand des städtischen Einzelhandels gebangt werden muss. Durch den Bau und die Inbetriebnahme des geplanten "Fachmarktzentrums" würde dieser Umstand noch beschleunigt und verstärkt. Wir schließen uns also den ablehnenden Argumenten der Bürgerinitiative Bessere Mitte an!

Fachmarktzentrum

Von G.Heppner am 21.05.2013 - 17:24Uhr
Ja, auf geht´s!

Ich schließe mich der Meinung von Klaus Pape an!

Nun scheint sich ja etwas Positives zu tun. Alle anderen soll´n sich mal die Mandaukasene anschauen, ich weiß ja nicht... und ob´s in Florida so aussieht, Herr Rusch?

Fachmarktzentrum - voll dafür

Von Jeannette Sieber am 05.05.2013 - 09:12Uhr
Sehe ich genau so..... Bin voll dafür.

Beginnt endlich mit dem Bau.

Sanierung | Städtebau Zittau

Von Uwe Rusch am 13.01.2013 - 16:08Uhr
Liebe Freunde:

ich bin zwar weit weg von Zittau, lebe in Florida, aber mit Zittau vebrindet mich meine Kindheit und Frühjugend.

Zittau ist einzigartig und das ist es wegen seiner historischen Architektur. Begeht nicht den Fehler und zerstört das Erbe der Zittauer Vorfahren, baut nicht Beton in die Stadt, nehmt Euch Zeit und saniert das Alte.

Bewahrt Euch die einzigartige Schönheit einer alten Dame, sie ist durch nichts zu ersetzen. Seht Euch das Salzhaus an, wie schön es doch wieder da steht, wenngleich die Glasröhre nicht zu dazugehört und wie ein Splitter in meinem Fleisch schmerzt. Doch lieber ein Splitter im Fleisch als kein Fleisch, das ist übrigens ein altes sächsisches Sprichtwort.

Öffnet die Augen und lebt Eure Geschicht in neuem Gewand! Vielleicht kann man auch amerikansiche Reisende dafür gewinnen sich in den südöstlichsten Winkel Deutschlands zu wagen, doch dafür brauchen wir einen Anreiz, den finden diese - gerne spendablen - Reisenden in mittelalterlicher Baukultur, in der sie den Geist der Geschichte suchen.

Hört und lernt, erhaltet was ein Segen ist und huldigt unseren Vorfahren deren Verdienste!

Es lebe Zittau, es lebe seine Einzigartigkeit!

Uwe Rusch
Cape Coral, Florida, USA

Fachmarktzentrum Zittau

Von Klaus Pape am 07.10.2012 - 10:55Uhr
Hoffentlich kann endlich mit dem Bau des FMZ begonnen werden.Wir brauchen in Zittau keine Miesmacher. Fangt endlich mit dem Bau an, höchste Zeit, dass in Zittau was Neues, Gutes entsteht.

Verknöcherte sogenannte Experten von außen brauchen wir mündigen Zittauer Bürger nicht.

Zittau war und ist schon immer eine wandelbare Handelsstadt gewesen.

Auf geht´s...

Für das Fachmarktzentrum

Von Günter Heppner am 09.09.2012 - 11:14Uhr
Ich bin voll dafür.

Wenn man sich die Albertstraße anschaut, kann es kein egal geben!

Es ist ein Skandal, was hier abgeht.

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  • Quelle: red | Fotos: © BeierMedia.de
  • Erstellt am 08.09.2012 - 08:56Uhr | Zuletzt geändert am 11.05.2021 - 12:17Uhr
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