Ernährungsumstellung – ja, aber wie?
Zittau, 13. Juli 2021. Von Thomas Beier. Wer seine Ernährung verbessern möchte, sieht sich einer Unflut an Diäten und sonstigen Ratgebern ausgesetzt. Ob deren Informationen immer zweckdienlich sind, ist fraglich, außerdem: Wer hält es schon auf Dauer durch, sich nach Vorschrift zu ernähren?
Entscheidend für den Erfolg sind Motiv und Disziplin
Wer seine Ernährung umstellen möchte, benötigt dazu einen gewissen Handlungsdruck. Bei manchem, nicht zuletzt mancher, ist es die Figur, die von zu vielem Essen – oft in Verbindung mit appetitanregenden alkoholischen Getränken – zeugt, bei anderen ist es ein diagnostizierter beginnender Typ 2-Diabetes, umgangssprachlich, aber nicht richtig, weil immer öfter Jüngere betreffend, Altersdiabetes genannt. Ein Dritter vielleicht hat ein grundsätzliches Misstrauen gegenüber Produkten der industrialisierten Landwirtschaft und der lebensmittelverarbeitenden Industrie entwickelt.
Wie man seine Ernährungsumstellung hin zu besseren Lebensmitteln und Verzehrgewohnheiten angeht, bleibt selbstverständlich jedem und jeder selbst überlassen. Dennoch seien einige Hinweise und Erfahrungen erlaubt, denn radikale und ausnahmslose Umstellungen von Lebensgewohnheiten funktionieren meist nicht – wenn der Affe Zucker will, soll er haben! In Bezug auf Lebensmittel und bessere Ernährung ist damit gemeint, dass das Prinzip “Ab morgen werde ich…” den Misserfolg schon in sich trägt. Bloße Vorsätze funktionieren in aller Regel nicht, schon gar nicht auf Dauer – jährlich kann man das nach Silvester erleben. Erfolgversprechender erscheint ein schrittweises Vorgehen, das demjenigen, der will, die Umstellung leichter macht..
Wie man gesündere Ernährung angehen kann
Ein Anfang könnte sein, hochverarbeitete Lebensmittel – Fertigprodukte, auch Convenience Food genannt – grundsätzlich zu meiden. Hier scheint das “grundsätzlich” wichtig, denn ein absolutes Verbot würde seine Übertretung und damit den Rückfall in alte Gewohnheiten provozieren.Manchmal erschreckenden Erkenntnisgewinn erfährt, wer beim Kauf von Lebensmitteln auf die Zutatenliste und die Nährwertangaben zu achtet. Salopp gesagt: Gewinnt man den Eindruck, wie Wurst bestehe aus mehr “E”-Zutaten als aus Fleisch, zügelt das von ganz allein den Appetit.
Eine weitere, streng wissenschaftlich wohl nicht haltbare Methode ist es, den Anteil von Zucker und Kohlenhydraten, die vom Körper in Zucker umgewandelt werden, zu addieren: Je höher die Summe, umso heißer die Ware – also gar nicht erst anfassen! Wer selbst kocht, kann in vielen Fällen auf andere Süßungsmittel ausweichen und etwa mit Sucralose süßen.
Für weniger Fleischverbrauch gibt es gute Gründe
Wenn es um die Wurst geht, ist das nächste Stichwort der Fleischkonsum. Hier gilt zunächst: weniger ist mehr. Lieber seltener, dafür hochwertigeres Fleisch zu essen, ist nicht nur gut für den eigenen Körper, sondern unterstützt in vielen Fällen auch die Landwirte und die artgerechte Tierhaltung.Freilich gibt es auch gute Argumente, ganz auf Fleisch zu verzichten. Denen einen liegt dabei vor allem das Tierwohl am Herzen, anderen geht es um die eigene Gesundheit: Der Grundsatz, lieber helles als rotes Fleisch zu essen wird ad absurdum geführt angesichts des Einsatzes von Antibiotika in der Geflügelhaltung.
Mehr Bio
Ein guter Weg ist es zweifelsohne, sich auf Bio-Produkte zu konzentrieren. Es wäre zu begrüßen, wenn sich noch mehr regionale Erzeuger solchen Lebensmitteln widmen würden. Noch ist das aus der Oberlausitz stammende Bio-Angebot – die Anbieter aus der Region Zittau selbstverständlich ausgenommen – insgesamt dürftig, wird außerdem nicht immer pfiffig vermarktet und liegt im Vergleich mit anderen Regionen immer wieder auf hohem Preisniveau.Wer auf Nummer sicher gehen möchte, dass das, was er oder sie tagtäglich isst, möglichst nicht schädlich ist, kommt um das Selbermachen kaum herum. Lebensmittel machen das Leben aus, wer die Möglichkeit dazu hat, kann Obst und Gemüse selbst erzeugen. Jeder, der einen Backofen in der Küche hat, kann allerbestes Brot selbst backen – und weiß dann ganz genau, was darin enthalten ist.
Tipp:
Beim Brotbacken mit Ruchmehl – ruch kommt aus dem Schweizerischen und steht für rau oder grob – erhält man ein besonders wertvolles, kräftig schmeckendes Brot mit dunkler Krume, das sich zudem durch einen höheren Anteil an Mineralstoffen, Eiweiß und Vitaminen auszeichnet. Man braucht nicht gleich einen holzbefeuerten Backofen zu bauen, der Herd in der Küche oder ein Grill mit Haube tun es auch.
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- Quelle: Thomas Beier | Foto: loreva34 / Maggy Burlet, Pixabay License
- Erstellt am 13.07.2021 - 09:45Uhr | Zuletzt geändert am 13.07.2021 - 11:23Uhr
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